
Audi hat im dritten Quartal wieder mehr Autos verkauft - aber deutlich weniger Geld damit verdient. Unter dem Strich sank der Gewinn angesichts hoher Ausgaben für neue Produkte und Fabriken, aber auch wegen Wechselkurseffekten zwischen Juli und September um gut 18 Prozent auf 954 Millionen Euro. Im Juni hat im ungarischen Győr die Produktion der neuen A3 Limousine begonnen. Audi hatte den bestehenden Standort zu einem vollwertigen Automobilwerk ausgebaut. Ende des Jahres geht im chinesischen Foshan das zweite Werk im Reich der Mitte ans Netz. Außerdem bereitet das Unternehmen in Brasilien den Produktionsstart der A3 Limousine sowie des Q3 vor und baut einen komplett neuen Standort in Mexiko.
Der Umsatz schrumpfte um gut 7 Prozent auf 11,7 Milliarden Euro. Auch die für den Vergleich mit den Wettbewerben wichtige Umsatzrendite ging zurück und lag im dritten Quartal bei 9,4 Prozent, dem bisher niedrigsten Wert in diesem Jahr. Weltweit erlöste Audi von Januar bis September fast 37 Milliarden Euro und erwirtschaftet damit ein operatives Ergebnis von mehr als 3,7 Milliarden Euro. Die operative Umsatzrendite liegt nach neun Monaten mit 10,1 (2012: 11,1) Prozent weiterhin leicht über dem strategischen Zielkorridor von acht bis zehn Prozent.
Zweistelliges Wachstums in China
Rund um den Globus setzten die Ingolstädter bis Ende September über 1,18 Millionen Autos ab 2012 waren es gut 80.000 Autos weniger. Audi will die Auslieferungen im Gesamtjahr 2013 auf über 1,5 Millionen Automobile steigern. Vor allem in China laufen die Geschäfte nach wie vor gut. Im Frühjahr kommt dort die A3 Limousine auf den Markt. Im September waren es besonders die SUV, die die Kunden zu den Händlern der Vier Ringe zogen und dazu beitrugen, dass Audi in China weiter ein starkes zweistelliges Wachstum vorlegte: plus 28 Prozent auf 45.500 Automobile. Die in Changchun produzierten SUV-Modelle Q3 und Q5 standen dabei für rund 72 Prozent dieses Absatzwachstums. Und auch der ebenfalls lokal gebaute A4 L trieb die Verkäufe mit einem Zuwachs von 41 Prozent. Seit Januar kletterten damit die Auslieferungen in China über alle Modelle um 20 Prozent auf 358.000 Einheiten.
Besonders schmerzlich waren dabei die rückläufigen Verkäufe von Volkswagen in den USA. Denn während dank zeitlich gut geplanter Expansionen in China und Brasilien Volkswagen zum drittgrößten Autobauer der Welt aufsteigen konnte, bleibt der US-Markt für die Wolfsburger ein Rätsel. Hier aus der Nische herauszukommen ist entscheidend, wenn Europas größter Hersteller sein Ziel erreichen will, bis 2018 auch weltweit die Nummer eins zu werden. “Wir verstehen Europa, wir verstehen China und Brasilien, aber die USA verstehen wir bisher nur zu einem gewissen Grad”, sagte VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech im Oktober bei einer Veranstaltung in Wien zu Bloomberg News.
Seit sieben Monaten in Folge büßen die Wolfsburger in Amerika an Absatz ein. im Oktober vielen die Verkäufe um 18 Prozent gegenüber Vorjahr, im September waren es 12 Prozent. Vor allem der Golf und der CC Coupé fanden weniger Anklang. Audi konnte sich dagegen in den USA bisher gut schlagen. In den ersten neun Monaten legte Audi in den USA um mehr als 13 Prozent auf rund 114.500 ausgelieferte Modelle zu. Besonders stark war zuletzt die Nachfrage nach dem Kompakt-SUV Q5. Sie stieg allein im September um fast 45 Prozent auf 3.268 Modelle.