Hybrid-Fahrzeug-Technologie Toyota will wohl Hybrid-Patente frei zugänglich machen

Toyota macht Hybrid-Patente frei zugänglich. Quelle: REUTERS

Toyota setzt auf Hybride. Weil ein Großteil der Konkurrenz aber reine E-Autos bauen will, fürchtet der japanische Autobauer den Untergang der Hybrid-Technologie. Um das zu vermeiden, will er seine Patente freigeben.

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Der japanische Autokonzern Toyota plant einem Bericht des Magazins „Nikkei Asian Review“ zufolge, Patente für Hybrid-Fahrzeug-Technologie noch in diesem Jahr gebührenfrei anbieten. Toyota besitze etwa 20.000 Patente in dem Bereich und wolle die meisten der neuesten Patente, die sich auf Motoren, Stromrichter und Batterien bezögen, zugänglich machen. Grund für den Schritt sei die Angst des Autoriesen mit der Hybrid-Technologie ins Hintertreffen zu geraten, da weltweit rein elektrisch betriebene Autos auf dem Vormarsch sind.

Erst vor wenigen Wochen hatte Toyota noch einmal deutlich gemacht, dass der Autobauer bei alternativen Antriebsarten weiter auf die Brennstoffzellen-Technologie setzen wolle. Damit fahren die Japaner klar einen anderen Kurs als etwa der deutsche Wettbewerber VW. „Wir müssen jetzt mit der Brennstoffzelle anfangen, nicht irgendwann später“, sagte Konzernsprecher Hisashi Nakai im März der „Welt am Sonntag“.

VW setzt auf Elektroautos. Der Batterieantrieb sei „auf absehbare Zeit die beste und effizienteste Möglichkeit für weniger CO2 im Straßenverkehr“, hatte Konzernchef Herbert Diess gesagt. Er hatte Politik und Wettbewerber aufgefordert, sich darauf auszurichten – und so einen Richtungsstreit in der deutschen Branche ausgelöst.

Nach offenem Streit einigten sich VW, BMW und Daimler jüngst darauf, dass Elektromobilität Priorität habe. In der Startphase könnten reine E-Autos und Plug-in-Hybride gefördert werden. BMW-Chef Harald Krüger hatte sich im Gegensatz zum VW-Chef für Technologieoffenheit ausgesprochen. Er schloss nicht aus, dass die Politik die Hersteller dazu verpflichten könnte, Brennstoffzellen-Autos anzubieten.

In einer Brennstoffzelle reagiert ein Brennstoff – meist Wasserstoff, es gibt aber auch andere – mit Sauerstoff, wodurch elektrische Energie freigesetzt wird. Dieser Antrieb der Zukunft für Autos hat sich bisher aber noch nicht wirklich durchsetzen können.

Beim VW-Rivalen glaubt man den Angaben zufolge, dass die Kosten mit steigender Marktdurchdringung so sinken, das auch Wasserstoff-Modelle unterhalb von Mittel- und Oberklasse konkurrenzfähig werden: „Auch wenn wir Zeit brauchen, es wird auch Kompaktautos mit Brennstoffzellen geben“, sagte Toyota-Sprecher Nakai. Toyota baut unter anderem den Prius. Zur Gruppe gehören auch der Kleinwagenspezialist Daihatsu und der Nutzfahrzeughersteller Hino.

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