




Daimler hat dank Absatzrekord im vergangenen Jahr seinen Gewinn im operativen Geschäft kräftig gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) aus dem laufenden Geschäft stieg 2014 auf 10,1 Milliarden Euro nach 8,0 Milliarden Euro im Jahr zuvor, wie der Autobauer am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Der Umsatz erhöhte sich um zehn Prozent auf knapp 130 Milliarden Euro, das Konzernergebnis ging hingegen um 16 Prozent auf 7,29 Milliarden Euro zurück. Dennoch steht der Konzern gut da. Die Aktionäre solle daher mit 2,45 Euro je Aktie die höchste Dividende der Unternehmensgeschichte erhalten – 20 Cent mehr als im Vorjahr.
"2014 haben wir erneut Bestwerte erzielt – bei Absatz, Umsatz und Ergebnis. Diese Fortschritte sind das Resultat konsequenter Arbeit", sagt Daimler-Chef Dieter Zetsche bei der Vorstellung der Jahreszahlen. "Und sie gründen auf Entscheidungen, die wir vor Jahren getroffen und seither erfolgreich umgesetzt haben. Jetzt zahlt es sich aus. Überall im Unternehmen ist deutlich spürbar – Daimler ist im Aufbruch."
Wie Daimler 2014 abgeschnitten hat
Absatz: 1,722 Millionen Fahrzeuge
Umsatz: 73,6 Milliarden Euro
Ebit: 5,853 Milliarden Euro
Umsatzrendite: 8,0 Prozent
Quelle: Daimler-Geschäftsbericht
Absatz: 495.700 Fahrzeuge
Umsatz: 32,4 Milliarden Euro
Ebit: 1,878 Milliarden Euro
Umsatzrendite: 5,8 Prozent
Absatz: 294.600 Fahrzeuge
Umsatz: 10,0 Milliarden Euro
Ebit: 0,682 Milliarden Euro
Umsatzrendite: 6,8 Prozent
Absatz: 33.200 Fahrzeuge
Umsatz: 4,2 Milliarden Euro
Ebit: 0,197 Milliarden Euro
Umsatzrendite: 4,7 Prozent
Verleaste oder finanzierte Fahrzeuge: 3,3 Millionen Fahrzeuge
Gesamtes Vertragsvolumen: 99,0 Milliarden Euro
Ebit: 1,387 Milliarden Euro
Eigenkapitalrendite: 19,4 Prozent
Absatz: 2,5 Millionen Fahrzeuge
Umsatz: 129,9 Milliarden Euro
Ebit: 10,8 Milliarden Euro
Ergebnis: 7,3 Milliarden Euro
Dividende: 2,45 Euro je Aktie
Auch wenn Kennzahlen wie das Konzern-Ebit und das Konzernergebnis auf dem Niveau des Vorjahres oder darunter lagen, darf Zetsche die Zahlen als Erfolg verbuchen – denn die Werte aus dem vergangenen Jahr waren wegen des drei Milliarden Euro schweren Verkauf der EADS-Anteile positiv beeinflusst. Werden diese Einmaleffekte herausgerechnet, konnte Daimler das Ebit aus dem laufenden Geschäft um 27 Prozent auf 10,1 Milliarden Euro steigern.
Lkws wachsen langsamer als Autos und Vans
Auch beim Absatz konnten die Stuttgarter zulegen. Daimler hat mit 2,5 Millionen verkauften Fahrzeugen das Vorjahresniveau um acht Prozent übertroffen. Vor allem die Auto-Sparte (zehn Prozent) und das Van-Geschäft (neun Prozent) konnten ein Absatzplus verbuchen, während sich das Wachstum bei den Lkws wegen der schwachen Märkte in Europa und Lateinamerika mit zwei Prozent deutlich unter den Erwartungen geblieben ist.
Zetsche kam seinem Ziel, die Pkw-Rendite auf zehn Prozent vom Umsatz zu steigern, einen großen Schritt näher. Da in den Auto-Sparte der Umsatz mit einem Plus von 14 Prozent noch stärker zugelegt hat als der Absatz, konnte Mercedes-Benz Cars die Umsatzrendite von 6,2 auf 8,0 Prozent steigern. Dazu haben vor allem das erste volle Jahr der Mitte 2013 eingeführten S-Klasse und die volumenstarke C-Klasse, die jetzt in mehr Märkten verkauft wird, beigetragen.





Allerdings erwartet Analyst Harald Hendrikse, dass sich der Renditezuwachs in diesem Jahr schon wieder verlangsamen wird. Als Grund nennt Hendrikse den wachsenden Anteil der Kompaktwagen am Mercedes-Absatz, die weniger Profit abwerfen. Zudem weist "Independent Research" darauf hin, dass Daimler trotz aller Sparbemühungen höhere Produktionskosten als die Konkurrenz hat und stark investieren muss, um den CO2-Ausstoß seiner Fahrzeuge weiter zu senken. Mit 5,85 Milliarden Euro macht die Pkw-Sparte aber immer noch den größten Teil des Konzern-Ebits aus.
Trotz der guten Zahlen: Das Konzernergebnis hätte noch besser ausfallen können, denn auf der Jahresbilanz lasten verschiedene Sonderfaktoren. So stellte Daimler weitere 600 Millionen Euro für eine drohende Geldstrafe der EU wegen eines Lkw-Kartells zurück, erzielte andererseits aber Zusatzgewinne durch den Verkauf seiner Anteile am US-Elektroautopionier Tesla und am Motorenproduzenten Rolls Royce Power Systems.