




Die Aufzählung der Märkte zeigt die starke Abhängigkeit von Europa. Außerhalb Europas werden die Opel-Fahrzeuge als Buick verkauft – aus dem Opel Insignia ein Buick Regal, aus dem Mokka der Encore, aus dem Astra ein Verano. Ist das die richtige Strategie?
Buick ist in China eine ganz starke Marke...
…im Unterschied zu Opel.
GM ist der größte Autohersteller in China. Wir erzielen dort Milliardengewinne, die auch dazu verwendet werden, um Verluste von Opel zu kompensieren. Wollte man die Präsenz von Opel in China stärken, müsste man Hunderte von Millionen investieren. Das wäre Quatsch.
Stattdessen werden Opel-Fahrzeuge in Buicks verwandelt.
Warum nicht? Entscheidend ist doch aus Konzernsicht die Gesamtrechnung. Der Gewinn, den ein Opel-Fahrzeug unter der Marke Buick abwirft, geht in die GM-Kasse und nutzt damit uns allen. Natürlich freue ich mich auch über die rund 5000 Opel, die wir jedes Jahr nach China exportieren und dort über 22 Händler vertreiben. Das lässt sich vielleicht verdoppeln, aber eine wirkliche Größe ist man damit nicht in China. Da ist es sinnvoller, sich die Modellpalette von zwei Marken, die sich von der Positionierung sehr nahe stehen – Opel und Buick – zu nehmen und zu schauen, wie man die Lücken bei Buick durch Exporte des anderen stärkt. Und wenn Buick ein schönes Modell hätte, mit ähnlichen Genen und wahrscheinlich von den gleichen Ingenieuren entwickelt, dann braucht es nicht viel Geld, um daraus einen Opel zu machen. So nutzen wir die Stärken des GM-Konzerns, ohne die Marken zu verwässern.
Auto
Spätestens 2016 wollen Sie mit Opel/Vauxhall zurück in die schwarzen Zahlen. Dabei bleibt es? Die Schwäche des europäischen Marktes liefert genügend Entschuldigungen für Verzögerungen.
Wir haben uns ambitionierte Ziele gesetzt, an denen auch ich gemessen werde. Aber wir haben im ersten Quartal positiv mit unserem Ergebnis überraschen können. Wir halten an unseren Zielen fest.
Es hat aufgrund des dichten Verkehrs ein wenig länger gedauert, doch nach einer gute Stunde sind wir zurück an der Opel-Zentrale. Neumann steigt aus, greift sich sein Jackett und schlüpft hinein, während er den Cascada zufrieden betrachtet.
Damit fahren Sie gleich ins Wochenende?
Nein, ich kriege gleich einen neuen weißen Insignia, um vor dem Verkaufsstart noch einmal alles zu erproben.
Sie scheinen ein Faible für weiße Autos zu haben. Wie kommt’s?
Weiß ist meine Lieblingsfarbe – und passt gut zu mir. Vielleicht weil sie so rein ist. (Lacht und zwinkert.)