Kritik an BMW Was Trumps Strafzölle für deutsche Autobauer bedeuten

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Wie es um den US-Automarkt steht

Wie sieht es bei den anderen deutschen Autobauern aus?

Laut der Schätzung des VDA haben die deutschen Konzerne im vergangenen Jahr 850.000 Autos in den USA gefertigt – knapp dreimal so viele wie noch 2010. Zudem sei mehr als die Hälfte davon zum Export bestimmt, unter anderem nach Asien und Europa.

Mercedes-Benz hat ein Auto-Werk in Tuscaloosa, Alabama, Volkswagen fertigt den US-Passat und bald das große SUV Atlas in seinem Werk in Chattanooga, Tennessee. Die VW-Tochter Audi hat kein Werk in den USA. Die Ingolstädter haben kürzlich ein Werk in Mexiko eröffnet, wo das SUV Q5 für den Weltmarkt gefertigt werden soll.

Produktionskapazitäten deutscher Autobauer in Nordamerika 2000-2025

Neben Audi und dem Angriffsziel BMW sind aber auch Daimler und Volkswagen in Mexiko aktiv: Die Stuttgarter bauen zusammen mit Nissan ein Werk für Kompaktwagen, das 2018 eröffnen soll. VW betriebt bereits seit Jahrzehnten ein Werk im mexikanischen Puebla, das für den nordamerikanischen Markt fertigt. In Puebla laufen unter anderem das wichtige US-Modell Jetta vom Band, aber auch preiswertere Modelle für den mexikanischen Markt.

Wie steht es um den US-Automarkt?

Vorläufig überraschend gut. Dank starker Verkaufszahlen im Dezember hat der US-Automarkt ein weiteres Jahr mit einem Absatzrekord geschafft. Hohe Nachfrage nach SUV und Pick-up-Trucks sorgte für einen überraschend starken Jahresabschluss. Laut Daten des Fachblatts „Automotive News“ wurden in den USA 2016 17,54 Millionen Neuwagen verkauft. Das entspricht einem Plus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Im Dezember schaffte die Branche ein Absatzplus von 3,0 Prozent auf 1,69 Millionen Fahrzeuge. Die Erwartungen der Analysten wurden damit übertroffen. Für 2017 sagen Experten jedoch schwächere Zahlen voraus – der von Billigsprit und niedrigen Zinsen befeuerte Boom könnte sich dem Ende neigen.

Ein gemischtes Bild ergibt sich in den USA bei den deutschen Autobauern. Volkswagen konnte im Dezember den zweiten Monat in Folge deutliche Zuwächse verbuchen, verlor aber im Gesamtjahr wegen des Diesel-Verkaufsstopps in der Summe 7,6 Prozent beim Absatz. Audi schaffte im Dezember ein Verkaufsplus von 13,7 Prozent und wurde auf Jahressicht rund vier Prozent mehr los. Porsche setzte im Gesamtjahr 4,9 Prozent mehr ab.

Weiter schwer tut sich hingegen BMW mit einem Minus von 5,4 Prozent im Dezember und 9,7 Prozent im Gesamtjahr (inklusive der Marke Mini). Auch Oberklasse-Konkurrent Daimler musste mit 4,8 Prozent weniger verkauften Mercedes-Benz-Fahrzeugen im Dezember Abstriche machen. Im Gesamtjahr gab es ein Mini-Plus von 0,1 Prozent.

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