
WirtschaftsWoche: Herr Winkelmann, der 2,1 Millionen Euro teure Lamborghini Aventador J bleibt ernsthaft ein Einzelstück?
Winkelmann: Ja, es bleibt bei einem Auto. Das musste ich dem Käufer versprechen.
Wenn Sie mehr Exemplare zu dem Preis verkaufen könnten, wäre Lamborghini wieder in der Gewinnzone.
Mit einem Auto kann man wenig verändern, auch wenn die Marge dabei ganz ordentlich ist. Aber das ist nicht der Zweck des Aventador J ? damit zahlen wir mehr auf den Bekanntheitsgrad und das Image der Marke ein. Eine Marke wie Lamborghini ist ja in erster Linie zum Träumen da.
Ich dachte, zum Geldverdienen.
Das natürlich auch. Wir haben 2011 zwar 23 Prozent mehr Autos verkauft als im Jahr davor. Aber das ist noch nicht die Größenordnung, die wir brauchen, um ein gutes Ergebnis abzuliefern.

Welche Größe wäre das?
Das hängt vom Lebenszyklus der Modelle ab. Derzeit haben wir zwei davon, und die Investitionen sind bei einem neuen Modell wie dem Aventador natürlich höher als bei einem älteren wie dem Gallardo.
Trotz eines Verkaufs von 1602 Autos und eines Umsatzes von 322 Millionen Euro endete 2011 mit einem Verlust?
Ja. Wir müssen auch sehen, dass der Supersportwagenmarkt noch nicht wieder da ist, wo er bei Ausbruch der Krise Ende 2007 war. Da werden wir frühestens 2014 wieder sein. Denn in der zweiten Jahreshälfte 2011 sind die Verkaufszahlen des Marktes wieder eingeknickt.





Sie bräuchten eine dritte Baureihe.
Die streben wir in der Tat an.
Wann fällt die Entscheidung darüber?
Ich hoffe, dass sie noch dieses Jahr kommt. In einem so großen Konzern wie dem Volkswagen-Konzern muss man natürlich genau abwägen, in welches Segment man geht, welche Plattform genutzt werden kann.