Lkw-Markt Volkswagen kämpft um die Weltspitze

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Innovative Trucks sind kaum gefragt

Selbst in Asien – für Volkswagen im Pkw-Geschäft eine Goldgrube – wird es schwer werden. Innovative Trucks sind dort kaum gefragt. Die Kluft zwischen Spitzenprodukten aus dem Westen und dem Standard im Fernen Osten ist immens. In Indien gibt es kaum Straßen, die Lkws kaum schneller als mit 25 Stundenkilometern befahren können. Dort dominieren robuste Einfachlaster wie von Tata. Dem indischen Konzern sagen die Analysten von IHS Automotive das größte Wachstum nach verkauften Einheiten bis 2025 voraus (siehe Grafik) und damit weltweit Rang zwei.

Weltweit verkaufte Einheiten bis 2025

Wolfgang Bernhard, der neue Chef der Daimler Nutzfahrzeugsparte, kann also erst einmal gelassen zusehen, wie Ex-Kollege Renschler sich bei Volkswagen abmüht. Die Stuttgarter sind international viel breiter aufgestellt – mit eigenen Marken in den USA, einer Kooperation mit Kamaz in Russland und den Joint Ventures Bharat Benz in Indien sowie Beijing Foton und Aumann in China. Dort will Bernhard vor allem über das Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Hersteller Foton weiter expandieren.

Vor zwei Jahren rollte der erste Lastwagen der Marke Aumann aus dem Werk Huairou bei Peking vom Band. Mittlerweile liegt die Jahresproduktion bei 100 000 Stück. Roland-Berger-Partner Norbert Dressler sieht mittel- bis langfristig noch Potenzial: „China braucht leistungsfähige Fernverkehrs-Lkws, um die Transporteffizienz zu erhöhen. In diesem Segment haben die europäischen Hersteller mehr zu bieten als die chinesischen.“

Das Analysehaus IHS Automotive geht davon aus, dass Daimler seine Nummer-eins-Position wenigstens noch bis 2025 halten wird und die Volkswagen-Gruppe hinter Tata auf Rang drei vorrückt. Volvo wird voraussichtlich auf Platz vier landen. Noch im Mai 2013 sah es so aus, als stiegen die Schweden über Nacht zum größten Lkw-Hersteller der Welt auf. Eine Fusion mit dem chinesischen Hersteller Dongfeng bahnt sich an. Die EU-Kommission hat der Zweckehe bereits ihren Segen erteilt. Volvo darf demnach 45 Prozent der Anteile an Dongfeng Commercial Vehicles erwerben. Doch der asiatischen Braut fehlt noch das Ja des chinesischen Handelsministeriums.

Ex-Daimler-Manager Renschler hat sich ein turbulentes Schlachtfeld ausgesucht, um seinen ehemaligen Kollegen zu beweisen, was in ihm steckt.

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