Rolls-Royce Cullinan: Ein SUV für Matsch und Luxus

Der Dom Pérignon Jahrgang 2009 ist der aktuelle des zur LVMH gehörenden Champagnerhauses. Ein unerwartet sonniger und großzügiger Jahrgang. Reife Früchte versprechen einen Schaumwein voller Energie und Frische. Darüber und über die Aussicht lässt es sich vortrefflich parlieren, wenn man sein SUV an eine schöne Stelle bugsiert hat und die Sitze in der Kofferraumklappe heraussurren lässt. Rolls-Royce nennt sie „Viewing Suite“ in seinem Luxus-SUV Cullinan. Santé!

Bild: Rolls-Royce Motor Cars

Wenn man mit dem Cullinan mit seinen 5,34 Metern Länge, 3,30 Metern Radstand und 1,83 Metern Höhe in Eppendorf oder Schwabing seine Kinder vor der Schule absetzt, ist man als Eigner auch im Vergleich zu den SUV von BMW, Porsche oder Mercedes der Chef im Ring. Kult-Kühlerfigur Emily garantiert, dass niemand denkt, die Sprösslinge würden mit dem Transporter vorgefahren.

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100 Jahre ging es ohne, nun muss es sein. Die traditionell für die Chauffeurs-Nutzung vorgesehenen Rolls-Royce kamen bislang mit einem normalen Antrieb voran – nun muss es ein Allradantrieb sein. Mit Luftfederung. Aber nicht allein für Komfort, sondern für die Chance, ihn um vier Zentimeter nach oben zu hieven. Falls man doch mal irgendwo hängen zu bleiben droht.

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Schnee, Sand, Schotter – geübte Fahrer manövrieren jedes Vehikel durch schwieriges Gelände. Der Rolls-Royce-Fahrer kann die Fahrkunst delegieren. Sechs Geländeprogramme stehen zur Verfügung und das ist bei einem Kaufpreis von 315.000 Euro auch angemessen.

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Wenn er so auf der Autobahn hinter einem im Rückspiegel auftaucht, ist das natürlich eine imposante Erscheinung. Es wäre nachzuvollziehen, wenn sich bei den Insassen eines Kleinwagens davor die Furcht einstellen würde, der Cullinan würde statt zu überholen, einfach über den Twingo oder Panda drüberrollen. Der Zwölfzylinder mit 571 PS und vor allem 850 Newtonmetern Drehmoment würde das durchaus hergeben.

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Der Butler wird's schon richten. Warum nicht die Karosse aus Jux und Dollerei heraus mal im Flussbett schmutzig machen? Hier allerdings wird ihm der Motor nicht viel nützen, der ihn in 5,2 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt. Das Schöne am Cullanin - dank lärmschluckenden Schaums in den Reifen und gut zwei Zentner allein für den Schallschutz bekommt man von der Natur, in die man hineinfährt, um sie zu erleben, akustisch fast gar nichts mit.

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Dieser Wagen scheint überall hinzukommen. Der Durchschnittsverbrauch liegt bei 15 Liter und er stößt 341 g/km CO2 aus, das ist viel - aber ganz so viele Cullinans werden andererseits kaum herumfahren.

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Als Kind ist man ja bestrebt, endlich auch mal vorne sitzen zu dürfen. Bei den Inhabern eines Rolls-Royce hingegen gehört es hingegen zum guten Ton, im Fond Platz zu nehmen, um nicht den Eindruck zu erwecken, man könne sich keinen Fahrer leisten oder - noch schlimmer - man sei selbst der Chauffeur. Deswegen ist in der Rückbank auch die Flasche Champagner griffbereit und natürlich sämtliche anderen Annehmlichkeiten griffbereit. So lässt es sich entspannt zu wilden Offroad-Abenteuern vom Fahrer chauffieren.

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