
Die teure Sanierung der Lkw-Produktion in Europa und die Dauerflaute in Brasilien haben bei MAN im vergangenen Jahr einen Großteil des Gewinns aufgezehrt. Wie die VW -Tochter am Freitag mitteilte, schrumpfte das operative Ergebnis 2015 auf 92 Millionen Euro zusammen, das ist weniger als ein Viertel dessen, was das Unternehmen im Jahr zuvor eingefahren hatte. Die Erholung auf den Nutzfahrzeugmärkten in Europa, die wichtigste Region für MAN, konnte dies nicht ausgleichen. Zudem lief das Geschäft mit Schiffsmotoren und Turbomaschinen schlechter. Insgesamt sackte der Umsatz der MAN-Gruppe um vier Prozent ab auf 13,7 Milliarden.
Die Marktanteile der fünf größten Lkw-Marken
Daimler-Freightliner: 29 Prozent
Navistar International: 16 Prozent
Ford: 15 Prozent
Paccar Kenworth: 11 Prozent
Paccar Peterbilt: 8 Prozent
Sonstige: 21 Prozent
Werte gerundet und inklusive erwarteter Marktanteile für 2014
Quelle: IHS Automotive
Volkswagen: 20 Prozent
Mercedes-Benz: 20 Prozent
Volvo: 12 Prozent
Ford: 12 Prozent
VW-Scania: 10 Prozent
Sonstige: 26 Prozent
Werte gerundet und inklusive erwarteter Marktanteile für 2014
Quelle: IHS Automotive
Mercedes-Benz: 23 Prozent
VW MAN: 17 Prozent
Paccar DAF: 15 Prozent
Volvo: 11 Prozent
Iveco: 11 Prozent
Sonstige: 23 Prozent
Werte gerundet und inklusive erwarteter Marktanteile für 2014
Quelle: IHS Automotive
Mercedes-Benz: 15 Prozent
Kamaz: 15 Prozent
VW MAN: 9 Prozent
Volvo: 9 Prozent
VW-Scania: 8 Prozent
Sonstige: 44 Prozent
Werte gerundet und inklusive erwarteter Marktanteile für 2014
Quelle: IHS Automotive
Dongfeng: 16 Prozent
FAW Jiefang: 11 Prozent
CNHTC: 10 Prozent
Foton-Daimler: 9 Prozent
Tata: 8 Prozent
Sonstige: 46 Prozent
Werte gerundet und inklusive erwarteter Marktanteile für 2014
Quelle: IHS Automotive
Im europäischen Nutzfahrzeuggeschäft (MAN Truck & Bus) legten die Erlöse dank besserer Verkaufszahlen zu. Allerdings fielen für die Straffung der Produktion samt Abbau von 1800 Stellen Restrukturierungskosten in Höhe von 185 Millionen Euro an. Damit verbuchte MAN Truck & Bus nur einen Betriebsgewinn von 20 Millionen Euro. In Lateinamerika schrieb MAN im Lkw-Geschäft einen Verlust von 120 Millionen Euro.
Die operative Rendite der gesamten Gruppe sank stark: von 2,7 auf jetzt 0,7 Prozent. Weil die Nutzfahrzeugsparte in den roten Zahlen steckte, lag hier die Marge rechnerisch bei minus 1,0 Prozent. Der schwedische Konkurrent Scania, der wie MAN ebenfalls zum VW-Konzern gehört, glänzte dagegen 2015 mit einer operativen Rendite von 10,2 Prozent. Bei Daimler warf die Truck-Sparte 7,3 Prozent Marge ab.
MAN strebt nach wie vor im Geschäftsfeld Nutzfahrzeuge und auch im gesamten Unternehmen eine operative Rendite von 8,5 Prozent an, mit einer Schwankungsbreite von zwei Punkten nach oben und nach unten. 2016 soll es Verbesserungen im Vergleich zu 2015 geben: Marge und Betriebsgewinn der Gruppe sollen in diesem Jahr "deutlich über dem Niveau von 2015" liegen. Der Umsatz wird leicht unter dem Vorjahreswert erwartet.