Uber ist das meistzitierte und am höchsten bewertete Unternehmen bei den Mobilitätsdiensten, aber mit seiner Start-up-Mentalität zuletzt in die Krise geraten. Wie wollen Sie das bei Moia verhindern?
Ich will nicht über den Wettbewerb reden. In der DNA, die wir für unsere Marke entwickelt haben, spielt der kollaborative Ansatz eine wichtige Rolle. Wir wollen mit den Stakeholdern in einer Stadt Angebote entwickeln, nicht gegen sie. Dazu gehören die Politik, die öffentlichen Transportunternehmen, aber auch die Taxifahrer und -betreiber. Wir brauchen für unsere Services auch Fahrer. Der Fahrer wird noch eine ganze Zeit am Steuer sitzen und einen sehr wichtigen Teil der Dienste übernehmen. Mit diesem Ansatz differenzieren wir uns sehr stark im Markt. Das merken wir auch, wenn wir mit Städten reden.
Wie sich Carsharing auf die Nutzung anderer Verkehrsmittel auswirkt
29 Prozent der Carsharing-Nutzer fahren seltenere mit einem Mietwagen als früher.
Quelle: Berylls Strategy Advisors, MM Customer Strategy
28 Prozent der Carsharing-Nutzer fahren seltener mit dem Taxi als zuvor.
Den Regionalzug benutzen 22 Prozent der Carsharing-Nutzer seltener.
15 Prozent der Nutzer von Carsharing-Angeboten fahren seltener mit Bus und Straßenbahn.
15 Prozent der Carsharing-Nutzer benutzen seltener das eigene Auto
Seltener mit dem Fernzug fahren zwölf Prozent der Carsharing-Nutzer
Dafür fahren drei Prozent der Carsharing-Nutzer öfter mit dem Fahrrad.
Quelle: Berylls Strategy Advisors, MM Customer Strategy
Sie sind ein Start-up in einem Weltkonzern. Wie viele Freiheiten haben Sie innerhalb von VW?
Wir haben mit dem Volkswagen-Vorstand entschieden, dass Moia ein eigenständiges Unternehmen ist. Wir haben unsere eigene Struktur und Systemverantwortung. Dennoch arbeiten wir eng mit dem Konzern zusammen. Die Art und Weise, wie Moia agiert, ist die eines Tech- und Service-Unternehmens in der Kombination mit der Gruppe. Der Mindset liegt aber auf dem Servicegedanken und weniger auf der Hardware.
Bis 2025 wollen Sie einer der führenden Mobilitätsdienstleister weltweit sein, so steht es in der VW-Konzernstrategie. Wie sehen Mobilitätsdienste im Jahr 2025 aus?
Wenn wir jetzt über 2025 reden, sind das sicher Dienste, die wir uns jetzt noch nicht vorstellen können. In acht Jahren kann sich viel ändern. Die Grundfeste bleiben aber gleich: Der Mobilitätsbedarf steigt und steigt und steigt. Gleichzeitig müssen wir die Zahl der Fahrzeuge in Städten verringern. Das geht nur, wenn Sharing und Pooling zunehmen. Wir müssen schauen, welche technologischen Möglichkeiten dazukommen, mit denen wir unseren Service noch besser und effizienter machen können.