
BMW hat auch im dritten Quartal Absatz, Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. Vorstandschef Harald Krüger bekräftigte am Freitag in München das Jahresziel, etwas mehr Autos zu verkaufen als im vergangenen Jahr und auch beim Umsatz und Ergebnis vor Steuern neue Bestmarken zu erreichen. Zugleich kündigte er zwei weitere batteriebetriebene Autos an: In zwei Jahren will BMW einen rein elektrischen Mini auf den Markt bringen, und 2020 soll ein rein elektrischer SUV BMW X3 folgen.
Bislang hieß es bei der Vorstellung der neuen Strategie früher in diesem Jahr, dass das nächste Elektroauto des Konzerns mit dem Projektnamen iNext erst im Jahr 2021 auf den Markt kommen werde. Mit der Ankündigung der vollelektrischen X3- und Mini-Varianten passt Krüger seine Strategie an die Konkurrenz an – Daimler, Audi, Porsche und Volkswagen wollen noch in diesem Jahrzehnt Elektroautos mit einer Reichweite von jeweils rund 500 Kilometern auf die Straße bringen.
BMW dürfte in diesem Jahr bereits mehr als 60.000 Plug-in-Hybride und i3-Elektroautos verkaufen. Die Zeit sei reif für die nächsten Schritte, sagte Krüger.
Im vergangenen Quartal hat BMW mehr als 583.000 Autos verkauft und damit gut 7 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Der Umsatz stieg – wie von den meisten Analysten erwartet – um 4,6 Prozent auf 23,36 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um 1,1 Prozent auf 2,38 Milliarden zu – hier machten sich die Investitionen in neue Modelle bemerkbar. Der Gewinn schnellte dennoch um 15,3 Prozent hoch auf 1,82 Milliarden Euro.
Meilensteine der BMW-Geschichte
Gründung der Bayerischen Flugzeugwerke in München
Umbenennung in Bayerische Motorenwerke (BMW)
Bau des ersten Motorrads, der R32
Übernahme der Fahrzeugwerke in Eisenach und Bau des ersten BMW-Autos Dixi, mit Lizenz des englischen Autobauers Austin
BMW entwickelt den 303 – mit der seither charakteristischen Niere als Kühlergrill.
BMW baut Motoren für die Luftwaffe und beschäftigt rund 25.000 Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge. Nach Kriegsende verliert das Unternehmen das Werk Eisenach.
Erstes Nachkriegsauto ist 1952 der große „Barockengel“ 501, 1955 folgt die winzige Isetta.
BMW steckt tief in den roten Zahlen, die 6500 Mitarbeiter fürchten um ihre Arbeitsplätze, Daimler will BMW übernehmen. Überraschend steigt der Batteriefabrikant Herbert Quandt als Sanierer ein.
Das Mittelklasse-Auto BMW 1500 bringt den Durchbruch.
Eberhard von Kuenheim wird Vorstandschef. In seiner 23-jährigen Amtszeit expandiert BMW weltweit.
Start der 3er-Reihe – bis heute das meistverkaufte BMW-Modell
Das US-Werk Spartanburg wird eröffnet, zudem wird der englische Autohersteller Rover (Land-Rover, MG, Mini) gekauft.
Nach Milliardenverlusten mit Rover zieht BMW die Reißleine, nur der Mini bleibt im Konzern. Joachim Milberg löst als Vorstandschef Bernd Pischetsrieder ab.
BMW startet das erste Joint Venture in China
BMW verkauft mehr Autos als der bisherige Marktführer Mercedes – auch dank des 2003 erstmals eingeführten Kompaktmodells der 1er Baureihe.
Im BMW-Werk Leipzig läuft das Elektroauto i3 vom Band – mit einer modernen Kohlefaser-Karosserie.
Noch deutlicher werden die Vorleistungen für die neuen Projekte bei den Zahlen des Kernsegments Automobile: Das Ebit der Autosparte schrumpfte unerwartet stark, um 3,9 Prozent, auf 1,837 Milliarden Euro. Weil der Umsatz des Segments gleichzeitig um 2,8 Prozent auf 21,564 Milliarden Euro wuchs, sackte die Rendite ab auf 8,5 (Vorjahr: 9,1) Prozent. Damit lagen die Münchner hinter Konkurrent Daimler.
Krüger sagte, die verlässlich hohe Profitabilität ermögliche BMW, seine Strategie konsequent fortzusetzen und die notwendigen Investitionen aus eigene Kraft zu stemmen.