
Die deutsche General-Motors-Tochter Opel weitet ihr Kleinwagen-Angebot aus und geht im nächsten Jahr mit einem Einsteiger-Modell unter dem Namen "Karl" an den Start. "Der Name Karl ist aus den Opel-Markenwerten abgeleitet: deutsch, emotional, nahbar", sagte Marketingchefin Tina Müller am Donnerstag in Rüsselsheim. Opel hatte vor eineinhalb Jahren mit dem Adam bereits einen kleinen Wagen auf den Markt gebracht und damit den Nerv vor allem jüngerer Kunden getroffen.
Mit einem Preis von rund 10.000 Euro ist Karl kein Billigwagen, wie noch vor kurzem erwartet worden war. Der Sandero des Konkurrenten Dacia etwa ist schon für unter 7000 Euro zu haben. Dacia ist eine Tochter von Renault. Der Opel-Adam kostet in der günstigsten Version etwa 12.000 Euro. Den neuen Corsa will Opel auf dem Autosalon Anfang Oktober in Paris präsentieren. Sein Preis liegt ebenfalls in dieser Größenordnung.
Opel will mit kleinen Autos, zu denen auch der kompakte Astra zählt, zusammen mit seiner britischen Schwester-Marke Vauxhall zum zweitgrößten Pkw-Produzenten in Europa aufsteigen und damit die jahrelange Krise hinter sich lassen. Das Management hat für die Jahre 2014 bis 2018 insgesamt 27 neue Modelle angekündigt.
Daneben fallen durch die Schließung der Bochumer Autofabrik Ende diesen Jahres Tausende Stellen weg. Beides zusammen soll dazu beitragen, dass das Rüsselsheimer Traditionsunternehmen spätestens ab 2016 schwarze Zahlen schreibt. Im laufenden Jahr belasten noch die Kosten für die Restrukturierung sowie Währungseinflüsse die Bilanz. Für 2022 peilt Opel eine operative Rendite (Ebit-Marge) von fünf Prozent an.