Neues Bündnis BMW, Intel und Mobileye arbeiten am selbstfahrenden Auto

BMW wird gemeinsam mit dem amerikanischen Chip-Hersteller und dem israelischen Softwarehersteller Mobileye an Technologien zum selbstfahrenden Auto arbeiten. BMW und Intel kennt man. Doch wer ist Mobileye?

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BMW - hier die Studie 'Vision Next 100' - holt sich für die Entwicklung selbstfahrenden Autos zwei starke Partner ins Boot. Quelle: REUTERS

Es ist der nächste Schritt auf dem Weg zu einer Symbiose von Auto- und Softwareindustrie. Der Münchener Premiumautobauer BMW, der Chiphersteller Intel und der israelische Spezialist für intelligente Kameratechnik tun sich zusammen um gemeinsam das autonome Fahren voranzutreiben.

Das bestätigte Mobileye gegenüber der WirtschaftsWoche am Donnerstag. Bei der Veranstaltung am Freitag in München werden BMW-Chef Harald Krüger, Intel-Chef Brian Krzanich und der Amnon Shashua, Mitgründer und Technik-Vorstand von Mobileye Details über die Inhalte der Kooperation und den gemeinsamen Fahrplan bekanntgeben.

Das autonome Fahren ist derzeit das wichtigste Thema für Autohersteller weltweit und Mobileye spielt dabei eine entscheidende Rolle. Denn die Israelis bieten nicht irgendeine Technologie für selbstfahrende Autos an. Sie bieten DIE Technologie dafür an. Die Kamera an sich ist nicht das spektakuläre, sondern der Algorithmus, die intelligente Software dahinter, die es versteht, die aufgezeichneten Verkehrssituationen binnen Millisekunden richtig zu deuten und die Bewegungen der anderen Verkehrsteilnehmern korrekt vorauszuahnen. Egal ob Auto, Bus, Radfahrer oder Fußgänger – Mobileye erkennt wer und was sich bewegt und wohin das Auto ausweichen kann oder wann das Fahrzeug bremsen muss, um Unfälle zu vermeiden.

Dieses Know-how hat aktuell kein anderes Unternehmen weltweit. Wenn vom Robotaxi gesprochen wird, vom selbstfahrenden A8, von Projekten zum autonomen Fahren im Hause Volkswagen, General Motors oder Nissan – überall steckt die Mobileye-Software dahinter.

Volkswagen hat sich im Januar eine exklusive Partnerschaft mit dem Unternehmen gesichert, der französische Autozulieferer Valeo arbeitet bereits seit 2015 eng mit den Israelis zusammen. Amnon Shashua, der Gründer von Mobileye und Professor für Computerwissenschaften an der Universität Jerusalem, geht davon aus, dass Autos ab 2021 autonom auf Autobahnen fahren können werden. Bis heute sind 7 Millionen Fahrzeuge weltweit mit Mobileye-Technologie ausgestattet. 2016 sind weltweit über 230 Serien-Modelle mit Mobileye-Technik ausgerüstet.

Analysten wie Adam Jonas von Morgan Stanley halten Mobileye für eines der erfolgversprechendsten Invest der nächsten Jahre. 2015 setzte Mobileye 240 Millionen Dollar um - mehr als zehn Mal so viel wie im Startjahr 2011 - und machte einen Gewinn von 68 Millionen Dollar. Rund 500 Menschen arbeiten für den Software-Experten aus Tel Aviv.

Die Zusammenarbeit mit den Autoherstellern auf dem Gebiet des autonomen Fahrens ist aber nur ein Geschäftsfeld für die Israelis. Zweites großes Standbein ist die Nachrüstung von Fahrzeugen, die bisher keine Fahrsicherheitsassistenten an Bord haben. Für weniger als 1000 Euro und weniger als einer Stunde Einbauzeit können so auch Modelle älteren Baujahrs mit Abstandsmesser und andere Frühwarnsystemen versehen werden.

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