Neuvorstellung BMW 3er Zurück zur Sportlichkeit

Wer sich für eine Limousine aus der Mittelklasse interessiert, kommt um den BMW 3 nicht herum. Quelle: Spotpress

BMW legt eines seiner wichtigsten Modelle neu auf. Der Dreier war einst der Kern der bayrischen Marke – bis ihm die allgegenwärtigen X-Modelle das Leben schwer machten. Die nächste Generation soll BMW ab März kommenden Jahres wieder zu mehr Sportlichkeit führen.

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Eine sportlich kompakte Limousine zum bezahlbaren Preis? Da kommt vielen neben dem legendären 02er BMW der Nachfolger Dreier in den Sinn. Mittlerweile segelt die aktuelle Generation umrahmt von zahlreichen Konkurrenten aus dem In- und Ausland am oberen Ende der Mittelklasse. Bezahlbare Preise sind wie so oft eine Sache der Anschauung. Trotzdem: wer sich für eine Limousine aus der Mittelklasse interessiert, kommt um den BMW 3 nicht herum.

Das wird sich mit dem Start der neuesten Generation (interne Bezeichnung: G20) nicht ändern – im Gegenteil. Denn der neue Dreier ist technisch besser denn je, bietet mehr Raum und ein breites Motorenportfolio. Der Dreier ist für BMW ein wichtiges Auto, daher ist es kein Wunder, dass beim Design weder innen noch außen viel riskiert wurde.

Groß ist er geworden: Ein Längenzuwachs um mehr als acht Zentimeter drückt den G20 mit 4,71 Metern zunehmend an den breiten Rand der Mittelklasse. Die Kunden kommen in Europa und speziell in Deutschland nicht zuletzt aus dem Dienstwagenklientel.

Das ist der neue BMW Dreier
Mit dem neuen 3er will BMW ab 2019 wieder einen Marktführer in der Mittelklasse an den Start bringen. Quelle: PR
Der BMW 3er ist vor allem in der Länge gewachsen. Quelle: PR
der neue 3er wiegt bis zu 55 Kilogramm weniger als die vorige Generation. Quelle: PR
Optisch stechen außerdem die neuen Scheinwerfer (Voll-LED in Serie) hervor. Quelle: PR
BMW 3er: die L-förmigen Rückleuchten stechen hervor. Quelle: PR
Die Frontscheibe mit Akustikverglasung gehört zum Serienumfang, Quelle: PR
Optional gibt es eine elektrische Betätigung für die Kofferraumklappe des 3er BMW. Quelle: PR

Proportionen und Schnitt des Viertürers haben sich kaum verändert. Ein nennenswerter Zuwachs an Radstand (41 Millimeter) sowie Spurweite vorn (43 Millimeter) und hinten (21 Millimeter) tun nicht nur dem Platzangebot im Innern, sondern insbesondere dem Fahrverhalten gut. Die Front des komplett neu entwickelten Modells ist etwas flacher geworden, die einstigen Doppelrundaugen sind nur noch schemenhaft angedeutet und die flachen Rückleuchten im L-Design sind ein neuer Dreh, der mit Z4 und 8er fortgesetzt wird. Serienmäßig sind vorne wie hinten zeitgemäße LED-Leuchten, sowie ein Basispaket an Fahrerassistenzsystemen enthalten.

Nach Vorbild des neuen BMW X5 präsentiert sich auch das Cockpit. Neu sind die gegenläufig angeordneten Skalen für Tacho und Drehzahlmesser, deren Felder sich animiert unterschiedlich bespielen lassen. Blasser sieht es rechts vom Fahrer aus, denn die Mittelkonsole präsentiert sich wertig und aufgeräumt, doch für ein Fahrzeug, das je nach Karosserievariante einen Lebenszyklus von mindestens sieben Jahren haben dürfte, ist der Sprung in die Zukunft kaum groß genug. Die Bedienung der verschiedenen Fahrzeugfunktionen ist per Lenkrad, Sprache (auch Freieingabe Hey BMW), Geste, Touchdisplay oder Dreh-Drücksteller möglich. Nur gegen Aufpreis gibt es die 12,3 Zoll große Instrumentenkombination und das ohnehin alles andere als opulente 10,25-Zoll-Controldisplay für Navigation, Musik und die anderen Funktionen.

Im Vergleich zu seinem überaus erfolgreichen Vorgänger ist die neue Dreier-Generation trotz Größenzuwachs um 55 Kilogramm leichter geworden. Hinter der erstmals elektrisch bedienbaren Heckklappe lässt sich der 480 Liter große Laderaum durch Umlegen der Rücksitze im Verhältnis 40:20:40 entsprechend erweitern.

Zum Marktstart Anfang März ist der neue Dreier-BMW mit fünf Motorisierungen verfügbar. So gibt es jeweils zwei Zweiliter-Benziner 320i (184 PS, 300 Nm, 5,7 Liter Normverbrauch) und 330i (258 PS, 400 Nm, 5,8 Liter) sowie die beiden Zweiliter-Diesel 318d (150 PS, 320 Nm, 4,2 Liter Normverbrauch) und 320d (190 PS, 400 Nm, 4,4 Liter). Die beiden Diesel sind zum Start auch mit einer Sechsgang-Handschaltung zu bekommen. Alle anderen Modelle starten mit einer Achtgang-Automatik. Immerhin der BMW 330d wird von einem 195 kW / 265 PS und 580 Nm Drehmoment starken Reihensechszylinder angeboten, der mit einem geringen Verbrauch von 4,8 Litern Diesel nicht nur Kilometerfresser anlocken dürfte. Während die erste Allradversion des 320d xDrive bereits zum Marktstart angeboten wird, kommt das Topmodell M 340i xDrive und weitere Allradversionen erst später.

Erstmals im Dreier verbaut wurden hubabhängigen Dämpfer, die einen gleichermaßen für Sportlichkeit und Fahrkomfort sorgen sollen. Neben dem Sportfahrwerk einschließlich Tieferlegung wird ein adaptives Fahrwerk mit geregelten Dämpfern angeboten.

Bei der Sicherheitsausstattung sind wie bei der Konkurrenz im Grundmodell nur die Basismodule enthalten. Zur Serienausstattung gehören der Spurverlassen-Assistent sowie die Auffahr- und Personenwarnung mit City-Bremsfunktion. Optional werden unter anderem Head-Up-Display sowie eine adaptive Geschwindigkeitsregelung mit Staufunktion sowie Spurwechsel-, Heckkollisions- und Querverkehrswarnung angeboten. Als Komplettpaket für Komfort und Sicherheit steht der Driving Assistant Professional zur Verfügung, der auch einen Lenk- und Spurführungsassistenten umfasst.

Die Preise stehen noch nicht fest, dürften jedoch knapp über denen des Vorgängermodells liegen. Weitere Motor-Varianten sowie die Kombiversion des Dreier Touring folgen im kommenden Jahr. Produziert wird das neue Modell im BMW-Stammwerk in München sowie als Version mit verlängertem Radstand im Werk Tiexi im chinesischen Shenyang und im neuen Werk San Luis Potosí in Mexiko.

So erprobt BMW sein wichtigstes Modell
Unterwegs in den USA im Erlkönig des kommenden 3er BMW, vorbei an Henderson in Richtung Hoover Dam. Quelle: Günter Schmied
Im Westen der USA an der Grenze zwischen Nevada und Arizona geht es auf Heißlanderprobung. Quelle: Günter Schmied
Hitzetest direkt am Hoover Dam. Kaum irgendwo in den USA gibt es derart viele Stromleitungen wie hier. Quelle: Günter Schmied
Am Hoover Dam stehen die Antennen im Vordergrund. Der 3er BMW muss zeigen, ob er gegen Störwellen aller Art abgeschirmt ist. Quelle: Günter Schmied
Testingenieur Dirk Hohmann testet die Bordelektronik. Funktionieren alle Systeme? Quelle: Günter Schmied
Heißlanderprobung am über 4000 Meter hohen Mount Whitney. Quelle: Günter Schmied
Dirk Hohmann schaut sich die Staubschicht im Motorraum an Quelle: Günter Schmied
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