




„Das Angebot der Arbeitgeber ist eine Frechheit und respektlos den fleißigen Mitarbeitern gegenüber, die Milliardengewinne erarbeitet haben“, sagte Uwe Hück, Porsche-Betriebsratschef, der „Bild“-Zeitung (Montag). „Dann hätten wir einen heißen Streiksommer für soziale Gerechtigkeit, der sich gewaschen hat“, sagte Hück der Zeitung. Wie bei einer Zahnpastatube werde man solange drücken, bis oben ordentlich etwas rauskomme. Der Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall-Arbeitgeber, Bertram Brossardt, wies in der Zeitung die Streikdrohung zurück und forderte die IG Metall zum Einlenken auf. „Unser Angebot ist vernünftig und fair.“
Einen Tag vor Beginn der dritten Tarifrunde im Pilotbezirk Baden-Württemberg erhöht der Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück damit den Druck auf die Arbeitgeber. Am Montag sind jeweils mehr als 40 Betriebe in Nordrhein-Westfalen und im IG-Metall Bezirk Mitte, der Hessen, Rheinpfalz, Thüringen und das Saarland umfasst, Ziel von Warnstreiks. Auch im Südwesten sind Aktionen in drei Dutzend Unternehmen geplant. In Baden-Württemberg gehen die Verhandlungen am Dienstagabend weiter, in Bayern am Mittwoch. Baden-Württemberg war wiederholt Pilotbezirk für Vereinbarungen, die in anderen Tarifbezirken der Schlüsselindustrie übernommen wurden.
Tausende Beschäftigte in fast allen Teilen Nordrhein-Westfalens wollten laut IG Metall am heutigen Montag in einen Warnstreik treten und damit den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Im Tarifbezirk Küste begannen die Arbeitsniederlegungen bereits am Morgen, geplant waren dort Aktionen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen.
Die IG Metall fordert für die rund 3,7 Millionen Beschäftigten der Schlüsselbranche 5,5 Prozent mehr Geld für 12 Monate. Die Arbeitgeber haben nach zwei Nullmonaten 2,3 Prozent mehr bei 13 Monaten Laufzeit geboten.