Wegen einer millionenschweren Steuernachzahlung hat der VW-Hauptaktionär Porsche Holding SE weniger flüssige Mittel in der Kasse. Die Nettoliquidität belief sich zum 30. Juni auf 2,07 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Ende 2014 waren es noch 2,27 Milliarden Euro. Der Rückgang sei vor allem auf Steuer- und Zinszahlungen zurückzuführen. Der Fiskus hatte nach einer Prüfung festgestellt, dass die Holding 2006 bis 2009 im Zusammenhang mit Kurssicherungsgeschäften zu wenig Steuern gezahlt hatte. 2014 wurden 204 Millionen Euro nachbezahlt, in diesem Jahr sollen es insgesamt weitere 428 Millionen Euro werden.
Die Holding wird von den Familien Porsche und Piech kontrolliert und hält 50,7 Prozent an Volkswagen. Von Januar bis Juni sank der Gewinn nach Steuern von 1,74 auf 1,65 Milliarden Euro, weil bei VW das Ergebnis nach Steuern leicht zurück ging.
Die VW-Aktie hat seit Mitte März gut ein Viertel an Wert verloren. Erst drückte der Machtkampf zwischen VW-Chef Martin Winterkorn und dem dann zurückgetretenen Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch auf den Kurs, dann machte der VW-Aktie die Schwäche in China zu schaffen.
Trotzdem rechnet die Porsche SE für das gesamte Jahr noch mit einem Ergebnis von 2,8 bis 3,8 Milliarden Euro. Porsche hat immer noch 2,07 Milliarden Euro an Nettoliquidität auf der hohen Kante - wegen Steuer- und Zinszahlungen etwas weniger als noch vor drei Jahren. Zum Jahresende sollen noch 1,7 bis 2,3 Milliarden Euro übrig bleiben. Das dürfte davon abhängen, ob die Porsche nach dem Einstieg beim Verkehrsdatendienst Inrix noch weitere Beteiligungen rund um das Auto findet.
Erklärtes Ziel der Porsche Holding ist es, ihr Geld „entlang der automobilen Wertschöpfungskette“ zu investieren und so als automobile Beteiligungsgesellschaft zu fungieren.