Probleme mit WLTP-Umstellung Audi-Absatz bricht um fast 70 Prozent ein

Auch Audi hat mit Absatzeinbrüchen durch die Umstellung auf das WLTP-Prüfverfahren zu kämpfen. Quelle: dpa

Die Deutschland-Absätze des Autobauers Audi sind im September um fast 70 Prozent eingebrochen. Grund sind fehlende Zulassungen nach dem neuen Abgasprüfstandard WLTP.

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Wegen fehlender Zulassungen nach dem neuen Abgasprüfstandard WLTP sind bei Audi die Verkaufszahlen in die Tiefe gerauscht. In Deutschland brach der Absatz im September um fast 70 Prozent auf knapp 7000 Fahrzeuge ein, in ganz Europa um 55,5 Prozent auf 37.200 Pkw, wie die Ingolstädter VW-Tochter am Freitag mitteilte. Weil der kräftige Zuwachs in China nicht für den Ausgleich reichte, sackten die Auslieferungszahlen weltweit im September um 22 Prozent ab auf 139.150 Wagen. Audi verkauft rund 40 Prozent aller Fahrzeuge in Europa, wo seit vergangenem Monat strengere Abgasmessregeln gelten. Nur gut ein Drittel von rund 100 Motor-Getriebe-Varianten hat bereits eine Betriebserlaubnis nach WLTP.

Audi wie auch die Schwestermarke VW hatten in den Monaten vor der Umstellung auf den neuen Prüfzyklus Modelle, die nach dem alten Messverfahren NEFZ zugelassen waren, mit Rabatten in den Markt gedrückt. Dies sorgte zeitweise für hohe Absatzzuwächse, verschärfte allerdings auch den Preiskampf in einem ohnehin harten Wettbewerb. Zudem kämpfen viele Hersteller mit Zulassungs- und Lieferschwierigkeiten wegen der WLTP-Umstellung. Der Münchner Rivale BMW hatte zwar frühzeitig auf den neuen Standard umgeschwenkt, kappte aber wegen der Rabattschlachten seine Prognose für 2018.

Audi will die Umstellung bis zum Jahreswechsel über die Bühne bringen. Für 2018 gehen die Ingolstädter nach wie vor davon aus, Absatzzahlen auf Vorjahresniveau zu erreichen. 2017 verkaufte die Marke mit den vier Ringen rund um den Globus insgesamt 1,88 Millionen Fahrzeuge.

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