

![Neuer Look für die 90erDie letzte der insgesamt drei Modell-Generationen ging 1990 in die Produktion. Mit einem Facelift wurde der Sierra für das neue Jahrzehnt fit gemacht, beim Motor änderte sich wenig. Fortschrittlich waren die hydraulischen Motorlager, die Brummgeräusche und Vibrationen aus dem Innenraum weitgehend verbannten. Geringer Verbrauch rückte in den 80er Jahren immer stärker ins Bewusstsein der Autokäufer. „Für besonders ,Sparwillige‘ ist eine 1,6-Liter-Economy-Version im Programm, die noch einige zusätzliche technische Merkmale besitzt: so etwa die ,Black-Box‘, einen Kleincomputer, der aus 576 vorgemerkten Positionen stets den optimalen Zündzeitpunkt ermittelt. […] Der Elektronikspeicher verfügt über ein dreidimensionales Digital-Kennfeld des optimalen Zündzeitpunktes für jede mögliche Kombination von Motorlast und Drehzahl“, hieß es damals im Pressetext.](/images/147_ford_sierra_turnier/6628814/3-format10620.jpg)


Ford kommt bei der Sanierung seines krisengeplagten Europageschäfts nur langsam voran. Der nach General Motors zweitgrößte US-Autobauer dämmte den Vorsteuerverlust auf dem alten Kontinent im abgelaufenen Jahr auf 1,6 Milliarden Dollar ein. Damit erreichte der von Alan Mulally gesteuerte Konzern das selbst gesteckte Ziel, besser abzuschneiden als im Vorjahr, als in Europa noch ein Minus von knapp 1,8 Milliarden Dollar zu Buche stand. Einige Analysten hatten nach der Anhebung der Prognose im Herbst jedoch auf eine stärkere Erholung gehofft. Frank Schwope von der NordLB etwa sagte, er habe mit einem Vorsteuerverlust "in Richtung von einer Milliarde" gerechnet.
Grund für das verhaltene Tempo von Ford sind hohe Investitionen in neue Modelle sowie Kosten für den Personalabbau in Europa. Wegen der hartnäckigen Rezession in Europa hatte der Konzern aus Dearborn unweit der US-Autostadt Detroit bereits Ende 2012 ein Sparprogramm aufgelegt, um bis zur Mitte des Jahrzehnts in Europa wieder profitabel zu sein. Tausende Arbeitsplätze fallen weg, drei Werke in Belgien und Großbritannien werden dichtgemacht. Dabei ging Ford rigider vor als der Erzrivale General Motors. Die Opel-Mutter rang lange mit der Gewerkschaft, bevor der Beschluss stand, die Fabrik in Bochum Ende 2014 zu schließen.
GM peilt in Europa für 2016 das Erreichen der Gewinnschwelle an und will am 6. Februar die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr bekanntgeben. Dann wird sich zeigen, ob auch Opel besser Tritt fasst, da sich der europäische Automarkt langsam erholt.
Wie bei Opel ist Europa für Ford weltweit die Region mit den größten Problemen, da der Markt hier gesättigt ist und Autos nur mit hohen Preisabschlägen verkauft werden können. Die Werke sind bei vielen Autobauern kaum ausgelastet. Im Schlussquartal verringerte sich der Vorsteuerverlust von Ford in Europa um ein Fünftel auf 571 Millionen Dollar. In Nordamerika, wo Ford den größten Teil seines Gewinns einfährt, schrumpfte das Vorsteuerergebnis im gleichen Zeitraum. In Asien verbesserte sich Ford dagegen. Konzernweit verdoppelte sich der Netto-Gewinn im Zeitraum Oktober bis Dezember zum Vorjahr nahezu auf drei Milliarden Dollar, was vor allem an günstigen Steuereffekten lag. An der Wall Street kamen die Zahlen gut an, die Ford-Aktie legte leicht zu.
Für 2014 stellte Mulally ein "weiteres solides Jahr" in Aussicht. Die Prognose für den Vorsteuergewinn hatte das Management bereits vor einigen Wochen gekappt - auf nur noch sieben bis acht Milliarden Dollar. Im Gesamtjahr 2013 verdiente der Konzern vor Steuern 8,6 Milliarden Dollar, gut 600 Millionen mehr als vor Jahresfrist. Als Grund für die gedämpften Aussichten wurde unter anderem die schwache Marktentwicklung in Europa und Südamerika genannt, wo Ford ebenfalls Verluste einfährt. Hinzu kommt, dass der Konzern in diesem Jahr zahlreiche Modellneuheiten plant. Im Herbst soll der neue Pick-up F-150 auf den Markt kommen - der am meisten verkaufte Wagen dieser Art in den USA und das Auto, mit dem Ford am meisten Geld verdient. In Europa rollt der neue Mittelklassewagen Mondeo an den Start.