Streng genommen fehlen all diese Autos dem deutschen Markt. Schon jetzt haben viele Händler Schwierigkeiten ihre Höfe zu füllen. Der Strom an ehemaligen Leasing-Fahrzeugen etwa ist in den vergangenen Jahren abgeebbt. Auch das - eine Folge der Krise. Viele Kunden haben in den wirtschaftlich unsicheren Zeiten ihre bestehenden Leasingverträge einfach verlängert, statt Kontrakte für ein neues Auto abzuschließen. Deshalb haben auch die Leasinggesellschaften weniger Neuwagen angeschafft. Die Fahrzeuge, die sie nun als Gebrauchtwagen abgeben, sind älter und fallen seltener in die Kategorie der in Deutschland so beliebten jungen Gebrauchten.
Wann welche Modelle günstig sind
Cabrios und abgeschwächt auch Kombis sind im Mai, Juni und Juli am günstigsten. In diesen Monaten ist das Angebot an Fahrzeugen so groß, dass der Preis bei sinkt.
Quelle: mobile.de; 2013
Sportwagen sind in den Sommermonaten günstig (April bis Juli), da hier ebenfalls ein großes Angebot auf den Markt kommt. Im Winter sind sie am teuersten.
Geländewagen und SUVs sollten im Frühling gekauft werden, in diesen Monaten war der Preis 2013 bei mobile.de am niedrigsten. Ab Sommer steigen die Preise kontinuierlich an, um am Winteranfang den Höchststand zu erreichen.
Bei Fahrzeugen aus dem Kompaktklasse, wie z.B. dem VW-Golf, gibt es keine nennenswerten saisonalen Effekte.
Allerdings: Die jungen Gebrauchten sind nicht unbedingt die Modelle, die aus dem Ausland nachgefragt werden. Nach Osteuropa gehen vielmehr die alten, günstigeren, mit sechs oder mehr Jahren auf dem Buckel. Vor allem für die freien Händler, die im Gegensatz zu den Markenhändler deutlich ältere Fahrzeuge im Bestand haben, ist die wachsende Nachfrage aus Ländern wie Polen, Rumänien oder Ungarn positiv. Da sich für die alten Autos mit Kilometerständen von über 100.000 nur wenige deutsche Käufer finden, ist es fraglich ob sich die stärkere Nachfrage aus dem Ausland auf die Preise hierzulande niederschlägt.
Starkes innerdeutsche Preisgefälle
Ob neuer oder alter Gebrauchter: Vor dem Kauf lohnt ein Blick auf die Deutschlandkarte. Wer sucht, beschränkt sich meist auf seine nahe Umgebung bis zu einem Umkreis von 100 Kilometern. Wer das Raster geografisch erweitert, hat deutlich bessere Chancen auf ein Schnäppchen. Denn das Preisgefälle innerhalb Deutschlands ist groß. Besonders günstig sind Gebrauchte in den Postleitzahlregionen 0 und 1, also dem nord- und ostdeutschen Raum zwischen Rostock und Zwickau. In Bayern und Baden-Württemberg sind die Preise deutlich höher. "Die Unterschiede erreichen einen Höchstwert von 26,5 Prozent bzw. 14.101 Euro zu 17.834 Euro für ein Modell mit vergleichbarere Ausstattung", erklärt Christian Maas, Sprecher des Onlineportals Mobile.de.
Je nach Hersteller und Bundeslang ergeben sich weitere, zum Teil deutliche Preisunterschiede. So bezahlt man in Nord- und Ostdeutschland für einen Audi rund 20 Prozent weniger als in Bayern. Mercedes-Modelle sind in Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern günstig, im südlichen Bayern am teuersten. Hier liegt der Preisunterschied bei 15 Prozent ergab die Auswertung von mobile.de. Volkswagen werden dagegen in Franken am teuersten gehandelt. Hier liegt der Preis um fast 10 Prozent höhere als im Osten und Norden der Republik. Wer weiß, wie der Gebrauchtwagenmarkt tickt, kann also tüchtig sparen. Diesseits und jenseits der Grenzen.