Selbstfahrende Autos Bosch und Conti kooperieren mit chinesischen Firmen

Autonomes Fahren mag zwar noch Zukunftsmusik sein, doch Bosch arbeitet mit mehreren chinesischen Unternehmen an hochpräzisen Karten. Auch Continental hat sich für ein anderes Projekt einen chinesischen Partner gesucht.

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Ein Mitarbeiter von Bosch fährt auf der Autobahn 81 bei Abstatt (Baden-Württemberg) in einem Auto, das als Prototyp für autonomes Fahren genutzt wird. Quelle: dpa

Der deutsche Hightech-Konzern Bosch drängt mit Technik für selbstfahrende Autos auf den chinesischen Markt. Der Zulieferer und Sensoren-Hersteller gab auf der Automesse in Schanghai bekannt, künftig mit dem chinesischen Internetkonzern Baidu und den beiden dortigen Kartenherstellern AutoNavi und NavInfo zusammenzuarbeiten und Daten zu liefern. Für automatisiertes Fahren mangele es noch an sehr genauen, aktuellen Karten, das wolle man ändern, sagte der zuständige Bosch-Geschäftsführer Rolf Bulander. Daten der Bosch-Sensoren sollen dabei helfen, dass der Standort der Fahrzeuge in China auf den Zentimeter genau bestimmt werden kann.

Eine erste Karte soll bis Jahresende erstellt werden. Über die finanzielle Ausgestaltung der Kooperation wurden keine Angaben gemacht.

Autohersteller und Zulieferer entwickeln immer umfassendere Technik für selbstfahrende Wagen. Ein voll automatisiertes Auto, bei dem ein Mensch gar nichts mehr machen muss und nur noch als Passagier an Bord ist, ist aber noch Zukunftsmusik. Bosch testet auf einer chinesischen Autobahn künftig mit Baidu ein teilautomatisiertes Fahrzeug. Ähnliche Testfahrten mit Bosch-Beteiligung gibt es bereits in Deutschland, den USA und in Japan.

Doch nicht nur Bosch, sondern auch Continental arbeitet an Kooperationen in China. Der Dax-Konzern aus Hannover gründet ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Mobilfunkanbieter Unicom. Durch den Trend zur Digitalisierung und Vernetzung eröffneten sich neue Wachstumsmöglichkeiten, teilte Conti auf der Automesse in Shanghai mit. "Wir sehen große Chancen für unser beschleunigtes, profitables Wachstum in diesem Markt", sagte Vorstandsmitglied Helmut Matschi.

Das Joint Venture, an dem sich beide Unternehmen je zur Hälfte beteiligt wollen, soll auf Grundlage von Fahrzeugdaten Dienste anbieten, die über das Mobilfunknetz abgerufen werden können. Damit können Hersteller und Händler mit ihren Kunden vernetzt werden. So können etwa Fahrzeuge online einen Werkstatttermin anmelden, wenn ihnen die Elektronik mitteilt, dass ein bestimmtes Bauteil auszufallen droht. Das von Conti entwickelte System kann zudem für das Flottenmanagement und bei Autovermietungen eingesetzt werden.

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