Selbstfahrende Autos Robo-Taxis überholen 2030 Autobauer beim Gewinn

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Einige Hersteller werden nicht überleben

"Es wird weiterhin einen großen Markt für ausschließlich privat genutzte Fahrzeuge geben", ist Bernhart sicher. Allerdings werden Robo-Taxis anders aussehen und sie müssen entwickelt und produziert werden. Gegenüber konventionellen Fahrzeugen würden, so Bernhart, die "Total Costs of Ownership", das heißt die Gesamtkosten im Betrieb, deutlich an Bedeutung gewinnen. "Die Emotionalität wird sich weniger im Fahren als vielmehr im Serviceerlebnis und im Innenraum ausdrücken."

Damit wird "Cost innovation", also die Innovation in den Prozessen und zur Kostensenkung im Produkt, wichtiger als zusätzliche Funktionen im Fahrzeug. Ähnlich wie es heute für die großen Auftragsfertiger der Consumer-Elektronik gilt.

Welche Assistenzsysteme es schon gibt und wann Roboter das Steuer komplett übernehmen

Einige Hersteller aber , daran hat der Experte keinerlei Zweifel, werden die Umwälzungen der Branche nicht überleben. Gerade Hersteller günstigerer Fahrzeuge, ohne ausgeprägtes Markenimage sind in Gefahr. "Denn vor allem Zweitwagen werden nicht mehr so häufig gekauft und das Differenzierungspotenzial ist niedriger", urteilt Bernhart. Die amerikanischen Hersteller hätte diese Bedrohung schneller erkannt als europäische.

"Eine Konsolidierung der Branche ist unvermeidlich und wird schon seit Jahren vorausgesagt", so Berhart. Bisher sei sie lediglich wegen der politischen Intervention noch nicht eingetreten. "Wir haben in Europa, im Gegensatz zu den USA, noch erhebliche Überkapazitäten. Ohne solche Interventionen wäre mindestens ein Drittel der Hersteller übernommen worden oder hätte schon aufgegeben."

In China zeichnet sich an ganz anderes Bild ab. Eine von Roland Berger durchgeführte Umfrage bei rund 3700 Autobesitzern zeige: Besitzer von hochpreisigen Premiumfahrzeugen in westlichen Ländern wollen auch zukünftig ein eigenes Fahrzeug besitzen wollen. In China gilt das nicht. Im Gegenteil: Mehr als 70 Prozent der Besitzer von Autos mit einem Kaufpreis über 80.000 Euro würden sich keinen Wagen mehr kaufen. "Das ist dann eher ein Markt für "Premium-Chauffeur-Services"", sagt Bernhart.

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