Sportereignis Top-Sponsor Toyota geht auf Distanz zu Olympischen Spielen

Die Olympischen Spiele finden vom 23. Juli bis zum 8. August statt. Quelle: dpa

Toyota verzichtet auf vorbereitete Werbespots und auf eine Teilnahme bei der Eröffnungsfeier. Offenbar fürchtet der Konzern bedeutende Imageschäden.

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Japans Top-Sponsor der Olympischen Spiele, der Autoriese Toyota, geht wenige Tage vor Beginn der Spiele auf Distanz. Vorbereitete Werbespots mit Bezug zu den Spielen werde man nicht ausstrahlen lassen, teilte der Konzern am Montag örtlichen Medien mit. Auch würden Toyota-Chef Akio Toyoda und andere Vertreter nicht an der Eröffnungszeremonie am 23. Juli teilnehmen.

Es würden Spiele werden, bei denen vieles auf Unverständnis stoße, hieß es zur Begründung. Dass einer der wichtigsten Sponsoren der Spiele auf Distanz geht, ist eine bittere Nachricht für die Organisatoren.

Toyota ist eines von rund 60 japanischen Unternehmen, die für die Spiele eine gigantische Rekordsumme von zusammen mehr als drei Milliarden Dollar für die Sponsorenrechte hingeblättert hatten. Doch die Pandemie und eine Reihe von Pannen und Skandalen im Vorfeld der Spiele haben das größte Sportereignis der Welt überschattet.

Offenbar geht unter den Sponsoren die Furcht vor Imageschäden um. Wegen Corona werden die Spiele nahezu komplett ohne Zuschauer stattfinden. Eine deutliche Mehrheit der japanischen Bürger spricht sich immer wieder in Umfragen dagegen aus, dass die Spiele in Tokio stattfinden.

Nach einer am Montag veröffentlichen Umfrage der japanischen Tageszeitung „Asahi Shimbun“ gaben 68 Prozent der rund 1500 telefonisch Befragten an, dass sichere Spiele angesichts der andauernden Corona-Pandemie nicht möglich seien. Lediglich 21 Prozent halten es für möglich. 55 Prozent sind demnach dagegen, dass die Spiele überhaupt stattfinden. 33 Prozent sind damit einverstanden.

Zwei südafrikanische Fußballer und ein Betreuer des Teams waren am letzten Wochenende vor dem Start der Sommerspiele positiv auf das Virus im Athletendorf getestet worden. Es waren die ersten Corona-Fälle im Athletendorf, in dem auch schon deutsche Sportler wohnen. IOC-Präsident Thomas Bach hatte noch kürzlich beteuert, vom Dorf mit seinen tausenden Bewohnern gehe „null Risiko“ aus.

Für den Großraum Tokio gilt während des gesamten Olympia-Zeitraums zum vierten Mal der Corona-Notstand. Die Infektionszahlen in Tokio stiegen zuletzt auf den höchsten Tagesstand seit einem halben Jahr.

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