Sportwagenbauer Ferdinand Porsche ist tot

Der große deutsche Sportwagen-Designer und Ehrenvorsitzende des Aufsichtsrates der Porsche AG, Ferdinand Alexander Porsche, ist im Alter von 76 Jahren in Salzburg gestorben.

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Der Designpapst Ferdinand Porsche
Ferdinand Alexander Porsche mit 911 Carrera 2 3,6 Coupé Mj im Jahr 1992. Ferdinand Porsche verstarb heute im Alter von 76 Jahre in Salzburg. Quelle: Porsche
 Ferdinand Alexander Porsche mit dem Modell des 911 S Targa (1968). 1962 übernahm er die Leitung des Porsche-Designstudios und sorgte ein Jahr darauf mit dem Porsche 901 (beziehungsweise 911) für weltweite Furore. Quelle: Porsche
Ferry Porsche (links) mit seinem ältesten Sohn Ferdinand Alexander am Heck eines Porsche Typ 356 A Carrera Hardtop (1958)   Quelle: Porsche
Ferdinand Alexander Porsche 1963 mit einem Porsche Typ 901 (T8)- Quelle: Porsche
Ferdinand Alexander Porsche im Designbüro (1963). Mit dem Porsche 911 schuf F.A. Porsche eine Sportwagen-Ikone, deren ebenso zeitlose wie klassische Form bis heute in der inzwischen siebten Elfer-Generation weiterlebt. Quelle: Porsche
Ferdinand Alexander Porsche am Modell Typ 911 (1968). 1972 gründete er das „Porsche Design Studio“ in Stuttgart, dessen Sitz 1974 nach Zell am See in Österreich verlegt wurde. In den folgenden Jahrzehnten entwarf er zahlreiche klassische Herren-Accessoires wie Uhren, Brillen und Schreibgeräte, die unter der Marke „Porsche Design“ weltweit Bekanntheit erlangten. Quelle: Porsche

Der Porsche-Vorstandsvorsitzende Matthias Müller würdigte die Verdienste Porsches: „Als Schöpfer des Porsche 911 hat er in unserem Unternehmen eine Designkultur begründet, die unsere Sportwagen bis heute prägt. Seine Philosophie von gutem Design ist für uns ein Vermächtnis, das wir auch in Zukunft in Ehren halten werden.“

Ferdinand Alexander Porsche wuchs größtenteils in Stuttgart auf und verbrachte viel Zeit in den Konstruktionsräumen und Entwicklungswerkstätten seines Großvaters Ferdinand Porsche. Nach der Schule studierte er an der Hochschule für Gestaltung in Ulm und stieg 1958 in das Konstruktionsbüro Porsche ein. 

Als erstes Porsche-Modell modellierte er einen Nachfolger für die Baureihe 356. Als er schließlich 1962 die Leitung des Porsche-Designstudios übernahm, prägte er den Ruf der Firma: Die Porsche 901 und 911 sorgten weltweit für Furore und ließen „F.A. Porsche“, wie seine Mitarbeiter ihn nannten, und den Namen Porsche zur Ikone der Sportwagen werden.

Design-Geschichte des Porsche 911
901/911 F-Modell („Urelfer“)
911 G-Modell
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Als Designer prägte Porsche damit die Rennwagen der 1960er Jahre, unter anderem etwa den Formel 1-Wagen Porsche 904 Carrera GTS. „Der 911 ist die Ikone und das Rückgrat der Marke. Kein Produkt verkörpert so unmittelbar den Markenkern wie der 911“, sagte Porsche-Marketingvorstand Bernhard Maier im März über Porsches Nummer-eins-Produkt.

Ein Leben als Designer

Als das Unternehmen 1972 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde, zog sich die Familie Porsche aus dem operativen Geschäft zurück. Ferdinand Porsche blieb nur noch als Gesellschafter und Aufsichtsrat bei der Porsche AG und gründete noch im gleichen Jahr das „Porsche Design Studio“ in Stuttgart und zog samt Studio zwei Jahre später ins österreichische Zell am See.

Danach konzentrierte sich der Designer auf Herren-Accessoires. Statt Rennwagen gehörten nun Brillen, Uhren und Kugelschreiber mit dem Markennamen „Porsche Design“ zu den Ergebnissen seiner Arbeit. „Design muss funktional sein, und die Funktionalität muss visuell in Ästhetik umgesetzt sein, ohne Gags, die erst erklärt werden müssen“, wird Porsche in Bezug auf seine gestalterische Arbeit zitiert. „Ein formal stimmiges Produkt braucht keine Verzierung, es soll durch die reine Form erhöht werden.“

Der Porsche AG sei Ferdinand Porsche zeitlebens eng verbunden geblieben, so das Unternehmen. So habe er auch nach seinem Ausscheiden das Design der Porsche-Sportwagen über viele Jahrzehnte mitgeprägt und der Marke immer wieder richtungweisende Impulse gegeben.

Ferdinand Porsche wird im engsten Familienkreis im Familiengrab am Schüttgut in Zell am See beigesetzt. Eine offizielle Trauerfeier soll später in Stuttgart stattfinden.

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