Studie Deutsche Vorherrschaft bei Autoproduktion schrumpft

Der Anteil am Pkw-Produktionsvolumen in der Europäischen Union in Deutschland ist von 2015 bis 2020 um sechs Prozentpunkte auf 22 Prozent gesunken, erklärte die Unternehmensberatung AlixPartner. Quelle: dpa

Als größter europäischer Standort der Automobilproduktion hat Deutschland in den vergangenen fünf Jahren an Bedeutung verloren. Welche Länder hingegen dazugewannen und warum, verrät eine neue Studie.

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Deutschland hat als größter europäischer Standort der Automobilproduktion in den vergangenen fünf Jahren nach einer Studie an Bedeutung verloren. Der Anteil am Pkw-Produktionsvolumen in der Europäischen Union sei von 2015 bis 2020 um sechs Prozentpunkte auf 22 Prozent gesunken, erklärte die Unternehmensberatung AlixPartners am Montag. Als zweitstärkstes Produktionsland legte Spanien leicht zu auf 14 Prozent, während auch Frankreich mehr als einen Prozentpunkt einbüßte auf acht Prozent. Zu den Gewinnern zählten Russland und die Türkei mit jeweils acht Prozent, die Slowakei (sechs Prozent) und Rumänien (drei Prozent).

Dahinter steckten Produktionsverlagerungen der Autozulieferer in den Osten oder Südosten Europas, wie aus der Analyste weiter hervorgeht. Denn das Lohnniveau ist im Schnitt in diesen Ländern nur etwa halb so hoch wie in Deutschland. Wachstumsstark mit einer breiten Palette von Autokomponenten war vor allem Polen. Neben Rumänien und Ungarn konnte auch Italien als Standort für Autozulieferer punkten und seinen Gesamtanteil an der Produktion in Europa bei fünf Prozent stabil halten. Die Fertigung von Kabelsätzen und Leistungselektronik konnten als Standort-Neulinge Serbien, Nordmazedonien und Marokko anlocken. Der Verlagerungstrend geht AlixPartners zufolge weiter: „2020 haben die zehn umsatzstärksten deutschen Automobilzulieferer Werksschließungen oder Produktionsverlagerungen für Deutschland angekündigt.“

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