SUV und Vans Womit Autohersteller Ü50-Kunden glücklich machen

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Hoch zu Roß - von Golf bis GLK


Die liebsten Autofarben der Deutschen
Ein orangenes Auto Quelle: dpa
Platz 9: Lila Wer sich für diese Farbe entscheidet, ist recht farbenfroh. Das ist nicht der Fall für die Mehrheit der Neuzulassungen auf den deutschen Straßen im vergangenen Jahr: lediglich 0,6 Prozent der neugekauften Autos hatten 2011 diese Farbe. Paolo Tumminelli, Direktor des Goodbrands Institute for Automotive Culture in Köln, sagt: "Die Deutschen lassen die Finger weg von zu viel bunten Farben. Sie haben Angst, nicht die richtige Farben zu erwischen und daher von ihrem sozialen Umfeld belächelt zu werden". Quelle: dapd
Ein grünes Auto Quelle: dpa/dpaweb
Platz 7: Gelb1,4 Prozent der Neuwagen sind 2011 mit dieser Farbe auf die Straßen zugelassen worden. Auch hier gab es 2012 einen deutlichen Zuwachs: 8,2 Prozent mehr gelbe Wagen wurden neu zugelassen. Gelb, Orange, Lila und Grün fallen in der Statistik 2012 unter dem Punkt "Sonstige" zusammen und machten 4,7 Prozent der Neuzulassungen aus. Im Folgenden die Aufschlüsselungen der sechs beliebtesten Farben 2012: Quelle: dapd
Ein roter Ferrari Quelle: REUTERS
Ein brauner BMW Quelle: PR
Ein blauer Ford Quelle: REUTERS

Ein bisschen verraten die Premium-Schwaben dann doch noch: B-Klasse und die SUVs wie GLK oder M-Klasse seien wegen der hohen Sitzposition bei der älteren Kundschaft beliebt. Aber auch komfortable Limousinen und geräumige T-Modelle der C- und E-Klasse seien sehr gefragt.

Audis "Allroad shooting brake" - gerade erst in Detroit als Studie vorgestellt - könnte sich ebenfalls zum Liebling der Ü50-Kunden entwickeln. Die Ingolstädter wollen in Zukunft mehr auf so genannte Crossover-Modelle wie die Kombination von SUV und Limousine setzen. Autos, in denen man höher sitzt, die aber keine SUVs sind, dafür aber sehr sportlich.

Besser sitzen, besser sehen

Schwer vorstellbar, dass sich die Premiummarken nicht mit der Altersstruktur ihrer Kundschaft auseinander setzen. "Man redet nicht gerne darüber", sagt Diez, "aber schauen Sie sich an, wie viele Assistenzsysteme wie Einparkhilfen auf den Markt kommen. Das sind altersspezifische Angebote." Natürlich - das lässt sich nicht bestreiten - erhöhen Licht-, Abstands-, Park-, Spurassistenten und automatische Müdigkeitserkennung auch für einen 20- oder 30-jährigen Fahrer Sicherheit und Komfort. Besonders hilfreich sind sie aber für die, denen altersbedingt der Schulterblick schwerer fällt, deren Augen und Ohren ein schwammigeres Bild von der Umgebung liefern als früher und deren Reaktionsfähigkeit nachlässt.

Die Lieblingsmarken der Generation 50 plus
Platz 5: Die SparkasseSieben Prozent der Nennungen entfielen auf die Geldinstitute. Mit zunehmenden Alter nimmt die Präferenz für eine bestimmte Marke allerdings immer weiter ab. Bei der Generation 50plus gaben 19 Prozent an, gar keine Lieblingsmarke zu haben. "Für Unternehmen wird es daher zunehmend schwerer, insbesondere ältere Kunden langfristig an eine bestimmte Marke zu binden", sagt Hans Meier-Kortwig, geschäftsführender Gesellschafter der GMK Markenberatung. Quelle: dpa
Platz 4: SamsungDenn koreanischen Elektronikkonzern nannten 8 Prozent der befragten über 50-Jährige als Lieblingsmarke. Die Kaufkraft dieser Altersgruppe liegt überigens bei über 90 Milliarden Euro pro Jahr. Aufgrund ihrer Lebenserfahrung zählt die Generation 50 plus zu den anspruchsvollsten Käuferschichten. Quelle: dpa
Platz 3: BMWDer bayerische Autobauer ist für 11 Prozent der Befragten die persönliche Lieblingsmarke. Die Akzeptanz bei den über 50-Jährigen wird für Autobauer zunehmend wichtiger. So liegt das Durchschnittsalter von Käufern eines Neuwagens nach einer Untersuchung des CAR Center Automotive Research mittlerweile bei 51,3 Jahren. Heute sind bereits mehr als 30 Millionen Deutsche über 50 Jahre alt; bis 2050 soll ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung auf 50 Prozent ansteigen. Quelle: dpa
Platz 2: VolkswagenNoch beliebter als die Münchener sind allerdings die Wolfsburger bei der Generation 50 plus. 19 Prozent wählten VW zur ihrer Lieblingsmarke. In der Gruppe der 14- bis29-Jährigen schaffte es übrigens keine einzige Automarke unter die Top 3. Stattdessen steht der Sportartikelproduzent Adidas auf Rang 3 und iPhone-Erfinder Apple auf Rang 2. Quelle: dpa
Platz 1: MercedesDer schwäbische Premiumautobauer ist und bleibt die Lieblingsmarke der über 50-Jährigen. Mit 20 Prozent der Nennungen fährt Mercedes aufs Siegertreppchen. Die Bemühungen, die Marke auch bei der Generation der unter 30-Jährigen beliebter zu machen - etwa durch die neue A-Klasse - fruchten noch nicht. Die Lieblingsmarke der 14- bis 29-Jährigen ist Samsung mit 28 Prozent der Nennungen. Quelle: REUTERS

"Die Park-Distanz-Kontrolle und die Rückfahrkamera stehen bei Ü50-Kunden hoch im Kurs", erzählt der Verkaufsberater einer großen süddeutschen Autohauskette, die sich auf Volkswagen spezialisiert hat. Seit 13 Jahren berät er Kunden beim Neukauf und weiß, worauf die ältere Kundschaft wert legt. Der Golf Plus etwa, hat es den Ü50-Kunden angetan. "Wer höher sitzt, hat auch ein anderes Gefühl von Sicherheit", erklärt er. Da legt die Kundschaft gerne noch ein paar Euro für den Komfortsitz oben drauf.

Anhänger-Kupplung bevorzugt

Xenon-Scheinwerfer werden gerne genommen, weil sie die Straße besser ausleuchten - und damit die eigenen Sehschwächen kompensieren. Das hat allerdings seinen Preis: 1000 Euro kostet das Plus an Sicht. Etwa die Hälfte der Ü50-Kunden gönne sich das. Hoch im Kurs stehen auch Multifunktionslenkrad - gerne in Leder - von dem aus sich mit dem Daumen Radio und Navigationsgerät bedienen lassen. Beim Motor reichen dann 127 oder 160 PS. "Die meisten nehmen einen Benziner - so große Strecken fahren ältere Herrschaften ja auch nicht mehr", ergänzt der Vertriebsprofi. Beliebt sind auch Anhänger-Vorrichtungen. "Zum Gartenabfälle wegfahren oder um Fahrräder zu transportieren." 70 bis 80 Prozent wünschten sich dieses Extra.

Doch allzu viele Wünsche hat die Generation 50plus dann doch nicht. Das Geld sitzt in dieser kaufkräftigen Zielgruppe nicht mehr so locker wie früher, beobachtet der Verkaufsberater. "Die Kunden sind deutlich preissensibler geworden. Früher waren sie pflegeleichter". Jetzt informiere sich auch die ältere Kundschaft vorab im Internet. Allerdings wüssten sie eine gute persönliche Beziehung mehr zu schätzen als "die jungen dynamischen, die mit dem Angebot auf dem Smartphone von Händler zu Händler ziehen". Die Älteren honorierten die oft jahrelangen Kontakte, indem sie beim Kauf eines zweiten oder dritten Autos das Angebot akzeptierten, ohne den Preis nochmal groß nach zu verhandeln.

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