SUV und Vans Womit Autohersteller Ü50-Kunden glücklich machen

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Tester im Dienste der älteren Generation


Diese neuen Autos kommen 2014
Mercedes-Benz GLADer GLA wird der kleine Bruder des GLK. Auf der A-Klasse basierend, ist er der erste Kompakt-SUV aus der Stuttgarter Autoschmiede. Deshalb wird der GLA intern auch als SUC, Sports Utility Cruiser, bezeichnet. Der GLA ist als Konkurrent zum Audi Q3 und Range Rover Evoque gedacht. Der kleine mit dem Stern beeindruckt mit formschönem Design: Die sportliche Linienführung sorgt für den besten Luftwiderstandsbeiwert im betreffenden Segment. Wenn der GLA wie erwartet 2014 auf den Markt kommt, können potenzielle Käufer aus sieben verschiedenen Motorisierungen wählen - vier Diesel und drei Benziner. Die Leistung reicht von 136 bis 211 PS. Bei der 136 PS-Variante (Diesel) verbraucht der GLA durchschnittlich 4,3 l/100 km, beim 211 PS-Benziner rund 6,5 Liter. Preis je nach Motorisierungen mit Standardausstattung: 29.300 bis 39.250 Euro. Quelle: REUTERS
Porsche MacanDer neue kleine SUV hatte seinen großen Auftritt auf der LA Motorshow, im April 2014 soll er im deutschen Handel sein. Der kleine Bruder des Cayenne wird mit einem Einstiegspreis von etwa 58.000 Euro das günstigste Modell des Sportwagenherstellers, der damit auch eine neue Baureihe begründet. Der Namensgebung - Macan stammt vom indonesischen Wort für Tiger - rechtfertigen die Modelle Macan Turbo, Macan S und Macan S Diesel, die mit bis zu 400 PS Leistung aufwarten. Das Einstiegsmodell Macan S treibt ein neuer 6-Zylinder Biturbo-Motor mit drei Litern Hubraum und 340 PS an. Das ermöglicht Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 254 km/h. Quelle: dpa
BMW X4BMW bezeichnet den X4 als ein Sports Activity Coupé. Die Basis des neuen SUV stellt der Markenbruder X3, dessen Ladevolumen von etwa 500 Litern und Palette an Motorisierungen der X4 übernimmt. Dementsprechend reichen die Leistungen der verfügbaren Motoren von 184 bis 313 PS. Bisher nur als Concept vehicle bekannt, soll der X4 auf dem Genfer Autosalon 2014 offiziell vorgestellt werden und anschließend möglichst schnell in Serie gehen. Quelle: REUTERS
Honda NSXDie erste Generation des NSX lief zwischen 1990 und 2005 vom Band. 2014 spendiert Honda dem NSX eine Neuauflage. Und was für eine: Ein Hochleistungshybridmotor und bedarfsmäßig zuschaltbarer Allradantrieb gehören zum 116 Zentimeter hohen NSX Concept. Während der 3,7-Liter V6-Benziner seine Kraft auf die Hinterachse überträgt, haben die Vorderräder ihre eigenen zwei Elektromotoren, die sie antreiben. Produziert werden soll die neue Generation in einem eigens errichteten Werk im US-Bundesstaat Ohio, das sich Honda knapp 70 Millionen US-Dollar kosten ließ. Die Fertigung soll 2015 anlaufen. Quelle: dpa
Peugeot RCZ RMit dem RCZ R präsentiert der französische Traditionshersteller einen neuen Sportwagen, der als stärkstes Serienmodell der Marke neue Maßstäbe setzen soll. Aus nur 1,6 Litern Hubraum generiert der RCZ R erstaunliche 270 PS, die Geschwindigkeit wird bei 250 km/h elektronisch abgeriegelt. Turbolader, tiefergelegte Karosserie und Spoiler lassen direkt auf ein Sportmodell schließen. Dazu gesellen sich noch ein flacher Heckspoiler und die zwei Auspuffrohre links und rechts am Heck. Zur Markteinführung, die für Anfang 2014 geplant ist, sollen mindestens 41.500 Euro für den Top-Sportler fällig werden. Quelle: REUTERS
BMW M4 CoupéDer neue Hochleistungssportwagen von der BMW M GmbH heißt M4 Coupé und soll Anfang 2014 auf den Markt kommen. Basierend auf dem 4er Coupé hat BMWs hauseigene Tuningschmiede ein klassisches M-Modell entwickelt. Das gewohnt sportliche Design wird durch eine neue Doppelniere und neue Doppelrundscheinwerfer verfeinert. Zusätzlich wurde das Gewicht im Vergleich zum Vorgänger um 80 Kilogramm auf rund 1500 Kilogramm reduziert, man kann also mit recht von einem Leichtbausportler sprechen. Der drei Liter große Turbomotor des Münchners bringt eine Maximalleistung von etwa 450 PS auf die Straße und muss sich damit in dieser Kategorie dem aktuellen C 63 AMG von Mercedes (507 PS) geschlagen geben. Die 250 km/h Höchstgeschwindigkeit können Käufer vermutlich ab dem frühen Sommer 2014 ausfahren. Quelle: obs
Audi A3 e-tronAudi möchte bei den Hybridantrieben den Anschluss halten. Als neue Waffe im Kampf um die Vorreiterposition in Sachen Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit haben die Ingolstädter den A3 e-tron auserkoren. Anders als die Konkurrenzmodelle anderer Hersteller ist im A3 e-tron zwar immer noch ein Verbrennungsmotor verbaut, doch erscheint Audi der Weg des alltagstauglichen Plug-In-Hybriden als der aussichtsreichste. Der Verbrenner ist der bereits bekannte 1,4 Liter Motor der TSI-Baureihe mit 150 PS während der E-Motor mit bis zu 102 PS eine neue Entwicklung ist. In Kombination sollen die beiden Antriebe einen Verbrauch von lediglich 1,5 Litern auf 100 Kilometern ermöglichen. Mitte 2014 lässt sich das dann auch vom Kunden testen. Quelle: AP/dpa

Das Onlineportal meinauto.de hat für 2013 die Lieblingsmodelle seiner über 50-jährigen Kundschaft ermittelt. Unter den Top Ten sind mit VW Tiguan, Skoda Yeti, Ford Kuga, Ford C-Max und Seat Leon gleich fünf Modelle, die ins Segment SUV oder Min-Van fallen. 2012 kamen SUV bei der Generation 50plus laut meinauto.de auf einen Marktanteil von 27,4 Prozent - mehr als jedes andere Fahrzeugsegment. GenerationPlus - eine Initiative des ADAC - hat sich also nicht ohne Grund SUV und Vans herausgepickt, um sie auf ihre Tauglichkeit für die ältere Zielgruppe zu testen. Dazu zählt zu allererst die erhöhte Sitzposition. Das macht langes Sitzen nicht nur bequem, in der Dämmerung und nachts blendet der Gegenverkehr auch weniger. Das Ein- und Aussteigen fällt leichter, weil sich die Passagiere nicht verrenken müssen, außerdem ist die Türöffnung im SUV meist größer.

Besonders positiv - so das Urteil von "GenerationPlus" fallen in diesem Testbereich Audi Q3, Nissan Quashqai und VG Tiguan auf. Hier bleibe man "beim Aussteigen nicht mit dem Bein und der Hose hängen". Der Tiguan macht denn auch das Rennen im Gesamttest. "Im Bereich Sicherheit liegt er deutlich vor der Konkurrenz, was er auch seinen vielen (optionalen) elektronischen Helfern zu verdanken hat", so das Fazit. Besonders das Lichtsystem beeindruckte die Tester. Bis auf Spurwechsel- und Notbremssystem bietet VW das volle Assistenzprogramm. Stören tut da eigentlich nur der üppige Preis. Der Tiguan ist ab 24.700 Euro erhältlich.

Die Folgeplätze gehen an den Audi Q3, BMW X1, Skoda Yeti, Nissan Quashqai, Kia Sportage und - auf dem letzten Platz - Dacia Duster. Die rumänische Renault-Tocher kommt zwar mit einem Kampfpreis von unter 20.000 Euro, hat aber in punkto Sicherheit und Komfort wenig zu bieten: Nur 3 von 5 Sternen beim europäischen Crashtest, selbst ESP (elektronisches Stabilitätsprogramm) - heute eigentlich serienmäßig zu haben - gibt es nur gegen Aufpreis. Moderne Assistenzsysteme fehlen völlig.

Zu mäkeln haben die Tester im Dienste der älteren Generation aber auch an den Zweit- und Drittplatzierten. Beim Audi stört am Kofferraum die hohe Ladekante von immerhin 25 Zentimeter. Eine unangenehme Hürde für Wasserkasten oder Golftasche. Bei Kia ist die Ladekante dagegen auf einer Ebene mit dem Kofferraumboden. Dafür stören beim Koreaner und beim Nissan Quashqai die recht lauten Motorengeräusche im Innenraum. Im Cockpit des Japaners gibt es außerdem zu viele kleine und falsch platzierte Schalter, Tasten oder Monitore, "die nicht nur Brillenträgern das Autofahren schwer machen", so die GenerationPlus-Tester. Fast alle Modelle leiden wegen der breiten hinteren Dachsäule an einer schlechter Rundumsicht.

Beim Van-Test siegt die Mercedes B-Klasse, vor dem Opel Zafira Tourer und dem VW Touran. Die Plätze vier bis neun gehen an Ford Grand C-Max, Renault Sénic, Kia Carens, Toyota Verso, Dacia Lodgy und Mazda 5. Auch BMW mischt künftig in der Van-Kategorie mit. Haben die Bayern da vielleicht die kaufkräftige Ü-50-Generation im Blick? "BMW hat sich lange gewehrt, einen Van anzubieten", sagt ifa-Direktor Willi Diez, "natürlich will man nicht, dass ihm ein Seniorenimage anhaftet - auch wenn ältere das Auto attraktiv finden werden." Der Name klingt daher nicht einmal ansatzweise nach praktischer Familien- oder Rentnerkutsche klingen. "Mit dem Concept Active Tourer erleben Sie ein Fahrzeug, das genauso spontan ist wie Sie selbst und stets mit cleveren Raumlösungen überzeugt." Bestimmt ist im Kofferraum auch Platz für einen Rollator - wenn es einmal soweit sein sollte.

Aber das sagt man als Autohersteller lieber nicht laut. Man formuliert viel mehr diplomatisch: "Viele Kunden erfüllen sich auch erst in einer späteren Lebensphase den Traum von einem besonders sportlichen Fahrzeug oder einem Cabrio…. Sie sehen also, das „Best-Ager“-Auto gibt es so nicht."

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