Takata KKR an kriselndem Airbaghersteller interessiert

Der US-Finanzinvestor KKR will einem Zeitungsbericht zufolge dem angeschlagenen japanischen Autozulieferer Takata beispringen. Der Fonds wolle 60 Prozent der Anteile kaufen. Dazu seien Gespräche mit den Kunden nötig.

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US-Behörde untersucht Dodge wegen Wegrollgefahr
Behörde untersucht weitere Fiat-Chrysler-Wagen Quelle: AP
BMW ruft Autos zurück Quelle: dpa
Toyota - Millionen fehlerhafter AirbagsToyota ruft weltweit weitere 5,8 Millionen Fahrzeuge wegen möglicher Probleme mit Airbags des Zulieferers Takata zurück. In Europa müssten 1,47 Millionen Autos zurück in die Werkstätten, teilte der japanische Konzern am Mittwoch mit. Allein in Deutschland seien knapp 118.000 Fahrzeuge betroffen. Dabei geht es unter anderem um die Modelle Corolla und Yaris, vorwiegend älterer Baujahre, sagte ein Sprecher. In Japan sollen die Besitzer von rund 1,15 Millionen Fahrzeugen in Werkstätten vorstellig werden. Weltweit haben Autohersteller bereits mehr als 100 Millionen Autos zurückgerufen, um die fehlerhaften Airbags auszutauschen. Quelle: dpa
VW und Audi rufen wegen Feuergefahr 281.000 Autos in USA zurück Volkswagen ruft 281.500 Fahrzeuge in den USA wegen möglicher Brandgefahr zurück. Es geht Fahrzeuge der Marken VW und Audi, wie aus einer Mitteilung des Unternehmens an die Börsenaufsicht vom 7. Oktober hervorgeht. Bei den Fahrzeugen könne in Folge von Lecks Benzin austreten und Feuer ausbrechen. Allerdings seien entsprechende Vorfälle noch nicht berichtet worden. Auch habe es keine Verletzten gegeben. Quelle: dpa
Fiat Chrysler ruft fast zwei Millionen Fahrzeuge zurück Quelle: dpa
General Motors ruft über 4 Millionen Fahrzeuge zurückGeneral Motors ruft wegen eines Defekts an der Airbag-Software weltweit mehr als vier Millionen Fahrzeuge zurück. In seltenen Fällen könne der Bordcomputer in den Testmodus umschalten, erklärte der US-Autobauer am Freitag in Detroit. Die vorderen Airbags würden dann im Fall eines Unfalls nicht auslösen. Auch die Sitzgurte funktionierten möglicherweise nicht. Der Fehler werde mit mindestens einem Todesfall und drei Verletzten in Verbindung gebracht. GM werde die betroffenen Kunden informieren und die Software kostenfrei aktualisieren, teilte das Unternehmen mit. Der Rückruf der 4,28 Millionen betrifft unter anderem bestimmte Modelle von Buick, Chevrolet und Cadillac der Modelljahre 2014-2017, allein 3,6 Millionen davon in den USA. Quelle: dpa
Mazda ruft 2,2 Millionen Fahrzeuge zurück Mazda ruft wegen Problemen mit der Heckklappe weltweit 2,2 Millionen Fahrzeuge zurück. Die Rostschutzlackierung der Heckklappenaufhängung sei nicht ausreichend, erklärte der japanische Autohersteller am Donnerstag. Im Laufe der Zeit könne daher mit Streusalz vermischtes Wasser dazu führen, dass die Aufhängung bricht und die Heckklappe abfällt. Berichte über Unfälle oder Verletzte lägen jedoch nicht vor. Der Rückruf betrifft bestimmte Modelle des Kompaktwagens Mazda 3 der Jahrgänge 2010 bis 2013 sowie Vans des Typs Mazda 5 von 2012 bis 2015. Ebenfalls betroffen sind bestimmte Modelle des CX-5 von 2013 bis 2016 und des SUVs CX-3 von 2016. Händler tauschten beide Aufhängungen aus, erklärte Mazda. Kunden erhielten noch im September oder im Oktober nähere Informationen. Quelle: dapd

Die US-Beteiligungsgesellschaft KKR und andere Investoren sollen Insidern zufolge den angeschlagenen japanischen Autozulieferer Takata retten. Die Geldgeber verhandelten unabhängig voneinander mit dem Gremium, das den Umbau des wegen Problemen bei Airbags in die Krise geratenen Unternehmens beaufsichtigt, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen am Donnerstag zur Nachrichtenagentur Reuters.

Einem Zeitungsbericht zufolge könnte KKR etwa 60 Prozent der Anteile an Takata übernehmen und habe einen entsprechenden Restrukturierungsplan vorgelegt. Bevor jedoch einem Investor der Zuschlag erteilt werde, müssten die wichtigsten Kunden und Anteilseigner bei Takata zustimmen.

Der japanische Konzern sowie KKR lehnten eine Stellungnahme ab. An der Börse kamen die Aussichten auf Finanzhilfen jedoch gut an: Die Aktien schnellten um mehr als ein Fünftel in die Höhe.

Rückrufe der deutschen Autobauer

Takata, das sich zu fast 60 Prozent im Besitz der Gründerfamilie befindet, hat ein unabhängiges Gremium einberufen, das einen Geldgeber suchen und die Restrukturierung des Unternehmens auf den Weg bringen soll. Unter anderem prüft Takata den Verkauf von Firmenteilen, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Die Japaner mussten in den vergangenen vier Jahren drei Mal einen Verlust verkraften. Wegen der Rückrufe drohen nun weitere Milliarden-Belastungen.

Der 1933 gegründete Konzern steckt wegen Problemen mit Airbags in Schwierigkeiten. Bis jetzt wurden deswegen weltweit mehr als 50 Millionen Fahrzeuge zurückgerufen, die meisten davon in den USA. Manche Takata-Airbags können bei anhaltend hoher Feuchtigkeit und hohen Lufttemperaturen bei einem Aufprall mit zu viel Kraft explodieren, wodurch Fahrzeuginsassen von Splittern getroffen werden könnten. Weltweit stehen mindestens elf Todesfälle mit defekten Aufblasvorrichtungen von Takata in Verbindung.

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