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Tarifeinigung VW-Mitarbeiter bekommen 3,4 Prozent mehr Geld

Die IG Metall hat für die rund 115.000 Haustarif-Beschäftigten bei Volkswagen erneut einen Abschluss mit Zuschlag ausgehandelt. Die Mitarbeiter im VW-Haustarif bekommen pro Monat zwischen 65 und 209 Euro brutto mehr.

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Auszubildende arbeiten in Anchieta im Werk Volkswagen do Brasil an einem VW Golf. Quelle: dpa

Die rund 115.000 Haustarif-Beschäftigten beim Autobauer Volkswagen bekommen schon bald spürbar mehr Geld. Nach einer stundenlangen Sitzung erzielten die IG Metall und die VW-Arbeitgeber in der Nacht zu Donnerstag eine Einigung.

Ab Juni bekommen die Haustarif-Beschäftigten 3,4 Prozent mehr Geld bei einem Jahr Laufzeit, wie die IG Metall am Morgen mitteilte. Damit liegt das Einkommensplus auf dem Niveau des jüngst erzielten Kompromisses im Flächentarif für die deutsche Metall- und Elektroindustrie. Je nach Entgeltgruppe haben die Mitarbeiter im VW-Haustarif damit pro Monat zwischen 65 und 209 Euro brutto mehr. Zusätzlich bekommen sie 450 Euro für ihre betriebliche Altersvorsorge, um so drei anfängliche Nullmonate ohne Erhöhung aufzufangen. Die Kollegen im bundesweiten Flächentarif bekommen an dieser Stelle nur 150 Euro Einmalzahlung.

Die IG Metall errang zudem die Zusicherung, dass VW in den nächsten drei Jahren mindestens 1400 Ausbildungsplätze statt der bisher 1250 zugesagten Lehrstellen bereitstellt.

Der Firmentarif bei VW ist laut IG Metall mit Abstand der größte in Deutschland. Die hausinterne Regelung des Autobauers hat ihre Wurzeln in der Nachkriegszeit und gilt für die sechs westdeutschen VW-Werke Emden, Wolfsburg, Braunschweig, Salzgitter, Hannover und Kassel sowie für die Bank- und Immobilientochter des VW-Konzerns.

Die IG Metall hatte bei VW einige Wochen später als in der Fläche verhandelt. Die Gewerkschaft orientiert sich beim VW-Haustarif an den bundesweiten Forderungen der Metallindustrie, hatte zuletzt aber oft ein Sahnehäubchen erzielt, etwa in Form einer Rentensonderzahlung.

Mit der Einigung beenden die Arbeitgeber die Haustarifverhandlungen geräuschlos schon in Runde drei. Bei der zweiten Runde Mitte Februar hatte der neue bundesweite Flächentarif noch nicht gestanden, an dem sich VW im Haustarif orientiert. Damals bot VW-Verhandlungsführer Martin Rosik 2,2 Prozent Entgeltplus an - das war der damalige Stand der Arbeitgeberofferte im Flächentarif. Die IG Metall war bei VW und in der Branche mit 5,5 Prozent Entgeltforderung ins Rennen gegangen.

Bei VW verdienten die Haustarif-Mitarbeiter bisher in der niedrigsten Stufe 1916,50 Euro brutto im Monat, wobei jedoch die zweitniedrigste Stufe mit 2139,50 Euro die Regel für das Minimum ist. Das Ende der tariflichen Fahnenstange waren zuletzt 6131,50 Euro brutto im Monat - gezahlt in der Regel an erfahrene Spezialisten mit Uni-Abschluss.

Neben der Entgeltfrage wollte die IG Metall die jährliche Zahl der Ausbildungsplätze bei VW um 150 auf 1400 erhöhen. Zusätzlich sollte es eine Verhandlungsverpflichtung über einen Zukunftspakt geben. Er soll etwa die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf regeln oder Konzepte, die sich um die Digitalisierung der Arbeitsplätze drehen.

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