Tencent Chinesen steigen bei Tesla ein

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Was wollen die Chinesen mit Tesla?

Welche Strategie die Chinesen mit dem Einstieg beim kalifornischen Elektropionier verfolgen, ist noch nicht klar. Um operativ eingreifen zu können, ist ihr Anteil zu klein. Doch schon in der Vergangenheit hatte Tesla mitunter technische Kooperationen mit seinen Investoren aus der Autobranche geschlossen. Vor dem Verkauf der Anteile gehörte Daimler zu den Partnern von Tesla, die Kalifornier lieferten unter anderem die Antriebs- und Batterietechnologie für die elektrische Mercedes B-Klasse.

Tesla baut weiter an seiner Batteriefabrik
Tesla Gigafactory Quelle: Tesla
Tesla Gigafactory Quelle: Tesla
Tesla Gigafactory Quelle: Tesla
Im Juli 2016 hatte Tesla zur offiziellen Eröffnung erstmals Presse-Fotografen auf das Gelände gelassen. Die bezeichnend "Gigafactory" genannte Anlage gehört sogar zu den größten Produktionsstätten überhaupt. Hier sollen Akkus für Elektroautos und Heimspeicher vom Band laufen – mehr als alle Hersteller der Welt heute zusammen produzieren. (Stand: Juli 2016) Quelle: AP
Im Juli waren erst 14 Prozent der Anlage in Betrieb. Dennoch hatte Tesla-Gründer Elon Musk Ende Juli zur Eröffnungsfeier geladen – einige Tage vorher durften sich bereits Journalisten und Fotografen auf dem Fabrikgelände umsehen. Voll in Betrieb soll die Anlage erst 2018 sein. Bis dahin wird an allen Ecken und Enden gebaut. Quelle: REUTERS
Auch wenn es noch nicht so aussieht: Diese Halle ist einer der Grundpfeiler der Strategie von Elon Musk, mit der er Tesla von einem Nischen- zu einem Massenhersteller machen und ganz nebenbei dem Elektroauto zum Durchbruch verhelfen will. Quelle: REUTERS
Die eigenen Batterien sind unerlässlich, wenn Tesla mit dem Model 3 (im Bild ein ausgestellter Prototyp) ab dem kommenden Jahr die Massen mobilisieren soll. Zum einen, weil momentan gar nicht genügen Akkus für die angepeilten Stückzahlen des Model 3 zugekauft werden könnten. Zum anderen, weil sie schlichtweg zu teuer wären. Der angekündigte Preis von 35.000 Dollar für den Wagen wäre nicht zu halten. Quelle: REUTERS

In der Vergangenheit hatte Elon Musk immer wieder vor den Ambitionen der Chinesen im Elektroautobereich gewarnt und Chancengleichheit eingefordert. Bislang fehlt Tesla eine lokale Produktion in der Volksrepublik. Die Modelle der Kalifornier werden darum mit hohen Importzöllen belegt. Mitte 2016 hatte Musk daher angekündigt, innerhalb der nächsten drei Jahre eine lokale Fertigung in China aufbauen zu wollen.

Während der neue US-Präsident Donald Trump bisher wenig zur Förderung der Elektromobilität tut, hat sich die chinesische Regierung auf die Fahnen geschrieben, das Land zum führenden Elektrostandort zu machen – und den Anteil von E-Autos deutlich zu steigern.

Der Autobauer Tesla hat einen Großauftrag beim schwäbischen Auto-Zulieferer SHW storniert. Dies hat Tesla der WirtschaftsWoche exklusiv bestätigt. Tesla bestreitet einen Zusammenhang zur neuen Industriepolitik Trumps.
von Stefan Hajek

Damit könnte Tencent sich auf einen starken Heimatmarkt verlassen. Schon heute ist China nach Berechnungen der Unternehmensberatung McKinsey einer der wichtigsten Produzenten von Elektroautos. Von den rund 870.000 weltweit verkauften E-Fahrzeugen kommen 43 Prozent aus China, die USA und Deutschland landen deutlich dahinter. Und auch bei den Batteriezellen, die den Großteil der Kosten eines Elektroautos ausmachen, wollen die Chinesen in den kommenden Jahren aufholen.

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