Tesla-Aktie knickt ein Musk kifft offenbar während Interview, Chefbuchhalter nimmt den Hut

Chefbuchhalter Dave Morton kehrt Tesla den Rücken. Quelle: REUTERS

Ein schwarzer Tag für Tesla: Chef Elon Musk kifft offenbar während eines Livestreams auf Youtube und ein Topmanager nimmt seinen Hut. Die Aktie geriet unter Druck. Sie verlor sieben Prozent.

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Die Serie bizarrer Aktionen von Tesla-Chef Elon Musk geht weiter: Jetzt sorgte der exzentrische Milliardär für neues Kopfschütteln, als er in einem Videopodcast vor laufender Kamera Marihuana rauchte. Danach geriet die Tesla-Aktie am Freitag unter Druck - und das Minus wurde noch größer nach zwei plötzlichen Abgängen im Top-Management. So räumt Buchhaltungschef Dave Morton seinen Posten nach nur rund einem Monat, wie der Elektroautobauer mitteilte. Zudem berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg, dass Teslas seit Mai 2017 amtierende Personalchefin Gaby Toledo nach einer im vergangenen Monat begonnenen Auszeit nicht wieder ins Unternehmen zurückkehren wolle. Tesla äußerte sich dazu zunächst nicht.

Die Aktie fiel im frühen US-Handel um mehr als sechs Prozent und notierte zeitweise nur noch knapp über dem Jahrestief vom April.

Musk irritierte in den vergangenen Monaten schon häufiger mit seltsamem Verhalten, weshalb Zweifel an seinen Führungsqualitäten wachsen und Rufe nach einer Beschneidung seines Einflusses im Unternehmen lauter werden. Jetzt trank er in einem Video-Podcast mit dem Comedian Joe Rogan Whiskey und zog an einem Joint. Er erklärte zugleich, er sei kein regelmäßiger Marihuana-Konsument - Musks jüngstes Gebaren hatte auch Fragen aufgeworfen, ob er Drogen nehme. In Kalifornien ist Marihuana legalisiert.

Visionäre wie Elon Musk treiben den Fortschritt – und werden oft zur Gefahr für die eigene Firma: Nachdem der Tesla-Chef offenbar in einem Interview kiffte, sackt die Aktie ab. So gelingt der Umgang mit besessenen Chefs.
von Daniel Rettig, Varinia Bernau, Christopher Schwarz

Musk machte Anleger zuletzt mit erratischen Tweets nervös – so hatte er im August etwa den tollkühnen Plan angekündigt und dann rasch wieder aufgegeben, Tesla von der Börse zu nehmen. Derzeit sorgt darüber hinaus eine bizarre Fehde zwischen Musk und einem britischen Taucher für Aufsehen, der im Juli bei der dramatischen Rettung eines thailändischen Fußball-Teams aus einer Höhle mitgeholfen hatte. Musk hatte den Taucher auf Twitter als Pädophilen beschimpft, weil dieser eine technische Hilfe von Musk bei dem Rettungseinsatz schroff zurückgewiesen hatte.

Der Abgang von Finanzchef Morton bedeutet für die Firma, der zuletzt bereits eine Reihe von Managern den Rücken kehrte, ein großer Verlust. Der Finanzfachmann war erst am 6. August gestartet und hatte eigentlich eine wichtige Personallücke schließen sollen. Sein Vorgänger Eric Branderiz hatte Tesla am 7. März „aus persönlichen Gründen“ verlassen. Morton erklärte, dass er wegen des unerwartet „hohen Levels an öffentlichem Interesse“ an Tesla und des Arbeitstempos im Unternehmen zurücktrete. Es gebe jedoch keinerlei Unstimmigkeiten mit Teslas Führung oder in Fragen der Buchhaltung, hieß es weiter.
Fest steht: Für Tesla kommen die Personalabgänge höchst ungelegen. Das Unternehmen kämpft schon länger mit Produktionsschwierigkeiten beim Hoffnungsträger Model 3, seinem ersten günstigeren Elektroauto für breitere Käuferschichten.

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