Tesla erreicht Jahresziel Neuer Rekord und Neue Herausforderungen

Tesla-Chef Elon Musk kann sich bestätigt fühlen. Das Unternehmen erreicht sein Jahresziel. Quelle: dpa

Elon Musk hat seine Prognose von 360.000 Fahrzeugen im Jahr 2019 übertroffen. Die Aktie steigt auf neuen Höchststand.

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Elon Musk nutzte die letzten Stunden des Jahres, um gemeinsam mit seiner Mutter Maye, einem langjährigem Fotomodell, Teslas an Kunden auszuliefern. Es galt, nicht nur über die 100.000 Marke zu kommen und damit einen neuen Rekord aufzustellen. Sondern, auch mindestens 105.000 Fahrzeuge an den Kunden zu bringen, um das lange von Musk prognostizierte Ziel zu erreichen, im Jahr 2019 mindestens 360.000 Fahrzeuge weltweit zu erreichen.

Das ist gelungen. Nicht nur der Einsatz über die Feiertage hat sich gelohnt. Am Freitagmorgen kalifornischer Zeit vermeldete Tesla kurz und knapp, dass man im vergangenen Quartal insgesamt 112.000 Fahrzeuge ausgeliefert habe. Davon 92.550 Model 3 und 19.450 Model S und Model X. Die Aktie kletterte daraufhin auf einen neuen Höchststand. Und das, obwohl Dow und Nasdaq wegen einem möglichen Krieg mit dem Iran nachgaben.

Tesla hat nun einen Börsenwert von 80 Milliarden Dollar und nimmt damit Platz 3 unter den Fahrzeugherstellern ein. Nur Volkswagen und Toyota, die Millionen Fahrzeuge jedes Jahr an den Käufer bringen, werden an der Börse höher bewertet.
Nach dem Erfolg ist vor dem Erfolg. Das kommende Jahr birgt noch größere Herausforderungen für Firmenchef Musk.

von Martin Seiwert, Matthias Hohensee, Michael Kroker, Jörn Petring, Christof Schürmann

Denn seit erstem Januar ist Tesla der erste Elektroautohersteller, dessen Käufer in den USA keinerlei bundesweiten Zuschuss mehr bekommt. Der über die Steuererklärung ausgeschüttete Betrag betrug einstmals 7500 Dollar und steht Nachzüglern wie Volkswagen weiterhin offen. Bis Jahresende gab es für Tesla-Käufer noch 1875 Dollar. Die einige Besteller allerdings nicht nutzen konnten, weil Tesla nicht alle Orders rechtzeitig zum Jahreswechsel befriedigen konnte.

General Motors wird den Bundeszuschuss im Frühjahr gänzlich verlieren. Dann stehen nur noch die Subventionen der jeweiligen Bundesstaaten zur Verfügung. Die allerdings auch gekürzt wurden, beispielsweise in Kalifornien, Heimat von Tesla und US-Bundesland mit der höchsten Dichte von Elektrofahrzeugen. Dort werden Elektroautos, die über 60.000 Dollar kosten, gar nicht mehr gefördert. Dafür allerdings seit kurzem der Erwerb von gebrauchten Elektroautos, wenn das Einkommen des Käufers bestimmte Grenzen nicht überschreitet. So sollen auch Geringverdiener in den Genuss eines Elektroautos kommen. Allerdings erheben viele US-Bundesstaaten inzwischen zusätzliche Gebühren für Elektroautobesitzer, um so die entgangenen Einnahmen aus der Mineralölsteuer zu kompensieren.

Kann Tesla auch ohne, beziehungsweise mit verminderter Förderung, seine Fahrzeuge an den Käufer bringen? Drei Entwicklungen bieten Rückenwind für den Tesla-Chef. Zum einen ist die Produktion des Model 3 im Werk in Shanghai angelaufen und seine Auslieferung im Reich der Mitte, dem wichtigsten Automarkt der Welt, hat begonnen. Dann wird wahrscheinlich die Produktion des Model Y, einem SUV auf der Model 3 Plattform, auf den kommenden Sommer vorgezogen. Musk ist überzeugt, dass sich das Fahrzeug besser als alle vorangegangenen Tesla Modelle verkaufen wird, auch weil SUVs beliebter sind als Limousinen.

Das Model X ist zwar ein ausgewachsener SUV, allerdings mit Preisen um die 100.000 Dollar für die meisten Käufer viel zu teuer. Und schließlich stehen der Sattelzug Semi und der Cybertruck an. Allerdings gehen Musk weiterhin die Manager von der Stange, so wie kürzlich der Produktionschef im Werk in Fremont, Bert Bruggeman. Genügend Stoff also für Tesla-Fans und Tesla-Zweifler gleichermaßen.

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