Teslas Quartalszahlen Der Anführer des Kults

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Elon Musk bereut Namensgebung des Tesla 3

Gerüchten, dass Apple sich an Tesla beteiligen wolle, wich Musk aus. “Ich glaube nicht, dass sie eine Diskussion darüber wollen”, so der Tesla-Chef. “Ich nutze ein iPhone und einen Laptop von ihnen, die sind cool.” Auch habe er keinerlei Einblick in die angeblichen Pläne von Apple selber in die Fahrzeugproduktion einzusteigen. “Mir ist nicht klar, was sie vorhaben.”

Wenn Musk etwas bereut, ist es die Namensgebung für das Model 3. Eigentlich sollte das Fahrzeug Model E heißen, doch Ford habe mit einer Klage gedroht. Das Problem sei, dass etliche Kunden annähmen, dass das Model 3 das modernste Auto von Tesla sei, sozusagen ein Upgrade der derzeitigen Modellpalette.

Dieser Trugschluss habe bereits Auswirkungen auf den Verkauf des Model S gehabt. “Das Model 3 ist im Grunde eine kleinere, erschwingliche Version des Model S und nutzt die gleiche Technologie”, stellte Musk klar. Model S und Model X blieben die Premium-Versionen mit größeren Dimensionen, Gepäckraum, Optionen und besserer Ausstattung.

So will Tesla den Massenmarkt elektrisieren
Tesla-CEO Elon Musk stellt das Model 3 vor Quelle: AP
Das Model 3 feierte seine Premiere im Tesla Motors Design Studio im kalifornischen Hawthorne. Quelle: AP
Tesla Model 3 Quelle: PR
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Einige Kunden warteten schon einen Tag vor der Präsentation vor den firmeneigenen Shops: Quelle: dpa
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Elon Musk im Jahr 2010 anlässlich des Tesla-Börsengangs an die Nasdaq Quelle: AP

Keine Abstriche macht Tesla hingegen beim unterstützten und später autonomen Fahren. Der Autopilot im Tesla 3 verfügt über die gleichen Möglichkeiten wie die Premium-Modelle. Nebenbei nutzte Musk die Gelegenheit, um gegen den vormaligen Autopilot-Partner Mobileye zu keilen, der sich von Tesla getrennt hatte und gerade von Intel für 15,3 Milliarden Dollar gekauft wurde.

Man habe die Funktionalität der Mobileye-Sensoren in nur sechs Monaten selber entwickelt, stänkerte Musk. Auf der Hightech-Konferenz TED in Vancouver hatte Musk getönt, dass der Autopilot so starke Fortschritte mache, dass Tesla-Fahrer schon in zwei Jahren beruhigt hinter dem Lenkrad schlafen könnten.


America first!

Ein Dämpfer für ausländische Interessenten des Tesla 3: Bei der Auslieferung sollen US-Kunden zunächst Vorrang haben, damit möglichst viele die Steuervorteile in Anspruch nehmen können. Die US-Bundesregierung gewährt für abgasarme Autos einen Steuerkredit von 7500 Dollar, der sich allerdings verringert, wenn der Autohersteller einen Gesamtabsatz von 200.000 Fahrzeugen überschreitet.

Die Tesla-Chronik

In der Praxis können es jedoch mehr sein, weil die stufenweise Verringerung erst am Ende des Quartals nach Erreichen des Fahrzeuglimits gilt. Musk wollte auf Nachfrage nicht enthüllen, wie nah sein Unternehmen durch den Verkauf von Model S und Model X bereits an der Obergrenze ist. “Das führt nur zu unnötigen Spekulationen”, befürchtet er.

Im Übrigen seien die Zuschüsse des Staates für abgasarme Autos kontraproduktiv, da sie eher den etablierten Fahrzeugherstellern helfen würden. “Nichts regt mich mehr auf, als Geschichten wieviel Geld Tesla angeblich vom Steuerzahler erhalten hat”, wetterte Musk. Die Vergünstigungen etwa für den Bau der Akkufabrik in Nevada seien vor allem das Erlassen von Verkaufssteuer auf Ausrüstung und Anlagen. Dort sei schließlich etwas geschaffen worden. “Vorher waren da nur Steine.”

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