




Apple treibt nach Informationen einer US-Zeitung die Entwicklung eines eigenen Elektroautos voran. Der Konzern habe einen internen Zeitrahmen für das Projekt abgesteckt, meldete das „Wall Street Journal“ am Montag. Es laufe unter dem Decknamen „Titan“ und sehe für 2019 ein konkretes Ziel vor - vermutlich eine Entscheidung über das Design des Autos. Apple wollte zunächst keine Stellungnahme zu dem Bericht abgeben.
Womit die Zulieferer zu kämpfen haben
Immer mehr Innovationen müssen von den Zulieferern selbst kommen. Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben steigen dadurch stark an. Die Zulieferer müssen stärker in Vorleistung gehen und tragen damit ein höheres unternehmerisches Risiko.
Die Autokonzerne bauen immer mehr Werke in Asien oder Mexiko. Damit steigt der Druck auf die Zulieferer, ebenfalls in neue Standorte zu investieren.
Global agierende Autokonzerne schreiben ihre Aufträge immer öfter für die weltweite Produktion aus. Viele mittelständische Zulieferer können weder die geforderten Stückzahlen herstellen noch den Konzernen einfach ins Ausland nachfolgen.
Autokonzerne wie PSA und GM bilden immer öfter Einkaufsgemeinschaften, gleichzeitig steigt die Zahl von Modulbaukästen für die identische Teile in sehr hoher Stückzahl benötigt werden. Beides führt dazu, dass der Preisdruck steigt. Die Zahl der Zulieferer, die das leisten kann, sinkt.
Zwar hat der iPhone- und iPad-Hersteller nie offiziell den geplanten Bau eines Autos bestätigt, doch gibt es zumindest starke Indizien für ein Interesse an der Automobilindustrie beim Technologiegiganten. So hat Apple in den vergangenen Monaten Spezialisten in Auto- und Batterietechnologie eingestellt - und laut dem „Wall Street Journal“ die Zahl der Ingenieure für das Projekt „Titan“ verdreifacht.
Erst im Mai trafen Apple-Vertreter im Osten von San Francisco mit Funktionären einer Autoprüfstelle zusammen. Später bestätigten diese, dass der Konzern um Informationen über die Nutzung der Anlage gebeten habe. Und im August kam ein Anwalt von Apple mit Beamten der kalifornischen Behörde für Kfz-Angelegenheiten zusammen, um über die in dem Staat üblichen Regularien für selbstfahrende Autos zu sprechen. Zunächst hatte die britische Zeitung „Guardian“ über das Treffen berichtet, ein Sprecher der Behörde bestätigte es dann.
Mehrere Autobauer und Technologiekonzernen tüfteln bereits an autonom fahrenden und elektrisch betriebenen Fahrzeugen, darunter Uber und Google. Letzteres Unternehmen gab vergangene Woche die Verpflichtung des früheren USA-Chefs von Hyundai, John Krafcik, bekannt. Er soll bei Google die Entwicklung selbstfahrender Autos verantworten. Einige Analysten erklärten, Apple habe die finanziellen Ressourcen und den Ehrgeiz für die Entwicklung eines hochwertigen Autos. Doch andere glauben, dass der Konzern eher an der Entwicklung von Software interessiert sei, die dann in Autos anderer Konzerne zum Einsatz kommen könnte.