Toyota Prius Plug-in Hybrid im Test Leise, effizient und teuer

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Alles bestens?

Und wenn es nun im nächsten Winter mal richtig kalt wird? "Keine Angst", beruhigt der Toyota-Mann wieder. Dieser Prius habe eine Wärmepumpe an Bord, die den Innenraum im Stand bis hinab zu minus 10 Grad Celsius vorheizen kann, ohne dass der Verbrennungsmotor gestartet werden muss. Hinzu kommt während des Ladevorgangs die neue Batterie-Vorwärmung, welche die 95 Zellen auch bei bösem Frost von minus 20 Grad Celsius auf ihre optimale Betriebstemperatur bringt.

Und wie lange hält und funktioniert der ganze Prius-Spaß? Ewig, schwören viele Taxifahrer, die schon seit Jahren mit dem ganz normalen Prius rund um die Uhr unterwegs sind. In Köln gibt es einen, der hat mittlerweile mit einem Prius der ersten Generation die 830.000-Kilometer-Marke überschritten - ohne Ausfälle. Drei Jahre Garantie gibt Toyota auf den Prius Plug-in, auf die Hybrid-Komponenten selbstbewusst sogar fünf Jahre oder 100.000 Kilometer.

Da stört es auch nicht, dass der Plug-in rund 150 Kilo schwerer ist als der normale Prius, der nur über eine Nickel-Metallhybrid-Batterie mit knapp zwei Kilometer Reichweite verfügt. Eine Heckklappe aus extrem leichten Karbonfaser-Material sorgt dafür, dass sich das Übergewicht in Grenzen hält. Alles bestens, doch das Manko des Autos liegt genau dahinter. Denn weil die viel größere Batterie auch viel mehr Platz braucht, liegt der Boden des Gepäckraums hier 16 Zentimeter höher, obwohl Toyota das Auto schon unauffällig um einige Zentimeter verlängert hat. Dadurch schrumpft das Ladevolumen um 147 Liter auf magere 354 Liter. Und durch das zusätzliche Gewicht dürfen auch nur maximal 325 Kilo zugeladen werden. Dachgepäckträger oder Anhängerkupplung? Ähm, leider nicht vorgesehen. Die geringere Höchstgeschwindigkeit von 162 km/h (normaler Prius: 180 km/h) stört da eher weniger.

Damit können Sie leben? Und wie steht es mit dem ökologischen Sendungsbewusstsein? Das brauchen Sie jetzt, denn nun reden wir über den Preis. Diesen Prius gibt es nicht unter 37.500 Euro, die Solardach-Version (ohne Head-up-Display) ist noch mal 2050 Euro teurer. Und die feine Executive-Variante mit Leder-Ausstattung, Einparkautomatik und bassigem JBL-Soundsystem mit zehn Lautsprechern kommt in Summe auf pralle 40.650 Euro. Ja, die serienmäßige Ausstattung ist wirklich gut, und die 3000 Euro, die der Staat spendiert, können Sie auch noch abrechnen. Aber in dieser Preisklasse gibt es bei Toyota auch eine vollausgestattete Avensis-Mittelklasse-Limousine. Leider fährt die nicht elektrisch.

Die Bilanz:

PLUS: Gute Reichweite, niedriger Verbrauch, relativ kurze Ladezeiten, sehr effizienter Antrieb, gutes Fahrverhalten, angenehmer Geräuschkomfort, viel serienmäßige Ausstattung.

MINUS: Kleiner Kofferraum, nur vier Sitzplätze, mäßige Übersichtlichkeit (nach hinten), hoher Kaufpreis, Anhängerkupplung und Dachgepäckträger nicht möglich.

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