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Transporter Vito KBA wirft auch Daimler Nutzung illegaler Abschalteinrichtung vor

KBA wirft Daimler vor, illegale Abgassoftware benutzt zu haben Quelle: dpa

Die Justiz ermittelt schon lange, auch Software-Updates hat es für Diesel-Fahrzeuge aus dem Hause Daimler schon gegeben. Nun aber hat auch das Kraftfahrt-Bundesamt etwas gefunden – beim Transporter-Modell Vito.

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Der Autobauer Daimler hat nach Ansicht des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) beim Transporter-Modell Vito eine illegale Abschalteinrichtung bei der Abgasreinigung verwendet. Das KBA habe einen Rückruf der Diesel-Fahrzeuge verlangt, teilte Daimler am Donnerstag mit. Darunter sind 1372 Fahrzeuge des Modells Mercedes Vito 1.6 l Diesel Euro 6 in Deutschland und 4923 weltweit, wie das Bundesverkehrsministerium am Donnerstag mitteilte.

Daimler will sich allerdings gegen die Vorwürfe und den angeordneten Rückruf wehren. „Nach Rechtsauslegung des KBA entspricht die spezifische Programmierung von zwei Funktionen in der Motorsteuerung des Fahrzeugs nicht den geltenden Vorschriften“, heißt es in der Mitteilung von Daimler. „Die Funktionen sind Teil eines komplexen Abgasreinigungssystems, das eine robuste Abgasreinigung bei unterschiedlichen Fahrbedingungen und über die Nutzungsdauer eines Fahrzeugs sicherstellen soll. Für das Bestehen des maßgeblichen Test-Zyklus NEFZ sind die in Frage stehenden spezifischen Programmierungen nicht erforderlich.“

Falls erforderlich wolle das Unternehmen die „strittige Rechtsauslegung“ auch vor Gericht klären lassen. Unabhängig von der rechtlichen Klärung des Sachverhalts will Daimler weiterhin vollumfänglich mit den Behörden kooperieren.

von Martin Seiwert, Christian Schlesiger, Annina Reimann, Cordula Tutt

Mit dem Rückruf hat sich offenbar ein Verdacht bestätigt, der seit Februar im Raum steht. Damals hatte die WirtschaftsWoche exklusiv berichtet, dass das KBA prüfe, wegen des Verdachts eine amtliche Anhörung einzuleiten. Daimler hatte im Februar erklärt, dass es um „circa 1000 Fahrzeugen“ des Vito Tourer mit der Schadstoffnorm Euro 6 aus alter Produktion gehe. Das KBA verdächtigte den Autohersteller nach Recherchen der WirtschaftsWoche, beim Vito zu wenig von der Harnstofflösung AdBlue einzuspritzen. AdBlue reduziert in Abgasen den Gehalt an gesundheitsschädlichen Stickoxiden. Die absichtliche Reduktion des AdBlue-Verbrauchs gehörte zu den Manipulationsmethoden, die bei Volkswagen zum Dieselskandal führten.

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