Audi-Chef Markus Duesmann sieht das in der EU für 2035 geplante Verbot des Verbrennungsmotos unkritisch, weil Audi schon früher aus dem Verbrenner aussteige. „Unser Plan für den Ausstieg aus der Verbrenner-Technologie steht“, erklärte Duesmann gegenüber der WirtschaftsWoche. „Ab 2026 wird Audi nur noch rein-elektrische Modelle neu auf den Markt bringen.“
Verbrenner-Modelle und Hybride, die zuvor auf den Markt kamen, wird Audi allerdings über das Jahr 2026 hinaus noch verkaufen. Doch deutlich vor 2035 dürften bei Audi dann nur noch rein elektrische Autos angeboten werden. Im vergangenen Jahr habe Audi knapp 60 Prozent mehr vollelektrische Modelle verkauft als im Vorjahr, sagte Duesmann. „Und der Trend bestätigt sich“, so der Audi-Chef. „Im ersten Quartal 2022 waren es über 66 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.“
Statt einer Verhinderung des Verbrenner-Aus, wie von Bundesfinanzminister Christian Lindner gefordert, plädiert Duesmann sogar für ein schnelleres Umsteuern der Politik in Richtung Elektromobilität. „Wichtig ist“, so Duesmann, „dass die ambitionierten politischen Ziele auch durch entsprechende regulative Maßnahmen in allen Mitgliedstaaten unterlegt werden“. Dazu gehörten „eine beschleunigte Energiewende, ein viel schnellerer Ausbau der Ladeinfrastruktur und eine ausreichende Versorgung mit Batteriezellen“.
Auch bräuchten die Autokäufer schnellstmöglich Klarheit über die Förderbedingungen für Elektroautos ab dem 1. Januar 2023. Voraussetzung für eine erfolgreiche Transformation im Verkehrssektor sei außerdem „ein ambitionierter CO2-Preis“. Langfristig brauche es in Europa einen sektorübergreifenden Emissionshandel.
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