Volkswagen arbeitet am Aufbau eines Angebots kleiner Elektromodelle. Nach dem bereits angekündigten Kleinwagen ID.2 könnte es auch eine SUV-Variante namens ID.2 All geben. Außerdem scheint der Konzern eine elektrische Variante des kompakten SUV T-Roc zu planen.
Sie könnte ID.Roc heißen. Das geht aus Anmeldungen der Marken ID.2 All (Anmeldung: 20. Februar) und ID.Roc (Anmeldung: 6. März) beim Deutschen Patent- und Markenamt hervor.
Die Registrierung der Marken ist vorsorglich. Sie bedeutet nicht zwingend, dass die Modelle auf den Markt kommen. Volkswagen will am Mittwoch im Hamburg ein neues Fahrzeug der ID-Reihe vorstellen.
Finanzchef Patrik Andreas Mayer betonte am Mittwoch, die Konzern-Hauptsparte müsse weiter auf ihre Kosten achten. Zudem dürfte es 2023 bei einem „sehr herausfordernden Umfeld im Hinblick auf die Versorgung, die Rohstoff- und Energiepreise sowie die geopolitische Lage“ bleiben. Abschreibungen auf das Geschäft in Russland belasteten das Markenergebnis 2022 mit 500 Millionen Euro.
Die Rendite vor Einschluss von Sonderfaktoren sehen die Wolfsburger in diesem Jahr bei über vier Prozent. Von 100 Euro Umsatz würden also um die 4 Euro übrig bleiben. Einige andere Autohersteller und auch andere VW-Konzerntöchter sind weitaus profitabler - allerdings übernimmt die Kernmarke zum Beispiel viele Entwicklungsaufgaben.
Der Anteil reiner Stromer soll bei VW Pkw in Europa bis 2030 mindestens 80 Prozent betragen, bis 2026 sollen zehn neue E-Modelle kommen. Der ID.2 wird eines davon sein - das Konzept firmiert vorerst unter der Bezeichnung „ID.2all“. Dieses Jahr folgt unter anderem noch die Elektro-Limousine ID.7. Ein großer Teil der Investitionen 2022 entfiel auf den Anlauf des ID.4 in den Werken Emden und Chattanooga.
Das abgelaufene Jahr war für die VW-Kernmarke betriebswirtschaftlich gesehen erfolgreich. Der Gewinn im laufenden Geschäft stieg - ohne Sonderfaktoren - um 22,5 Prozent auf 2,65 Milliarden Euro. Umbauten im Vertrieb und gedrückte Kosten hätten dabei eine Rolle gespielt, hieß es. Die Rendite legte leicht um 0,4 Punkte auf 3,6 Prozent zu.
Jedoch brachte VW mit rund 4,6 Millionen Fahrzeugen deutlich weniger Autos an die Kunden (minus 6,8 Prozent). In Europa liegen nun über 660.000 Bestellungen vor. „Die Priorität liegt darauf, die bestellten Fahrzeuge zügig zu produzieren und an die Kunden auszuliefern.“
Der Umsatz der VW-Hauptsparte kletterte 2022 um 8,7 Prozent auf 73,8 Milliarden Euro. Das lag nicht zuletzt an den höheren Autopreisen. Diese hatten infolge der allgemeinen Inflation, aber auch wegen des engen Angebots auf den Neu- wie Gebrauchtwagenmärkten angezogen. Volkswagen sprach in diesem Zusammenhang von einer „verbesserten Preisdurchsetzung“. Außerdem sei der Umfang der Verkaufshilfen gesunken, bei vielen Händlern gingen die üblichen Rabatte zurück.
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Mit Material von Reuters