Volkswagen-Aufsichtsrat Diese 20 entscheiden über Winterkorns Zukunft

Die öffentliche Kritik des VW-Aufsichtsratschefs Ferdinand Piëch an Vorstandschef Martin Winterkorn rückt das Aufsichtsgremium ins Rampenlicht. Wer dort Mitglied ist und wer welche Position im Machtkampf vertritt.

Der Familienpatriarch und Aufsichtsratsvorsitzende Ferdinand Piëch hat am Freitag die Diskussion um die künftige Führungsstruktur bei Volkswagen losgetreten. Er sei „auf Distanz“ zu VW-Vorstandschef Martin Winterkorn, so Piëch. Bislang hatte Winterkorn als möglicher Piëch-Nachfolger gegolten. Quelle: dpa
VW-Vorstandschef Winterkorn (l.) ließ am Samstag verlauten, er werde sich nicht so schnell geschlagen geben im Führungskampf. Ein Grund für diesen Optimismus: Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat stellten sich hinter ihn – und auch die Vertreter des Landes Niedersachsens, die auf der Kapitalseite sitzen, klingen versöhnlich. Quelle: dpa
Im VW-Aufsichtsrat, der über Winterkorns Zukunft entscheidet, sitzen zehn Arbeitnehmervertreter und zehn Arbeitgebervertreter. Bei Stimmengleichheit entscheidet der Vorsitzende Ferdinand Piëch. Quelle: dpa
Al-Abdullah ist Vertreter des Emirats Katar. Der Staat am Persischen Golf hält über die Gesellschaft Qatar Holding insgesamt 17 Prozent der Stimmrechte an Volkswagen. Zu den aktuellen Vorgängen gibt es keine Äußerungen von ihm - und es sind auch keine zu erwarten. Diskretion zeichnet den Anker-Aktionär aus. Dass Katar Piëch in den Rücken fällt, ist unwahrscheinlich. Quelle: dpa
In der Öffentlichkeit präsent ist hingegen das Land Niedersachsen, das 20 Prozent der Stimmrechte an VW hält. „Diskussionen dieser Art sind in jedem Fall schädlich für das Unternehmen“, sagte Ministerpräsident Weil am Samstag der Tagesschau zum Machtkampf. „Wenn man etwas zu besprechen hat, dann sollte man das intern tun. Die Vertreter des Landes Niedersachsen werden sich nicht an einer öffentlichen Diskussion beteiligen.“ Das ist zumindest kein weiterer Dolchstoß für Winterkorn. Quelle: dpa
Der Wirtschaftsminister Niedersachsens ist der zweite Vertreter des Landes im Aufsichtsrat. Er stärkte gegenüber der Bild am Sonntag Winterkorn den Rücken. „Wir schätzen die Arbeit des Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn sehr. (...) Ich sehe der Ankündigung durch Herrn Piëch auch aufgrund der Mehrheitsverhältnisse im Aufsichtsrat sehr gelassen entgegen.“ Das bedeutet, dass das Land Niedersachsen sich bei einer Kampfabstimmung auf die Seite der Arbeitnehmer schlagen könnte. Quelle: dpa
Die Familien Porsche und Piëch halten über die Porsche Automobil Holding SE die Mehrheit am Volkswagen-Konzern. VW-Aufsichtsrat Wolfgang Porsche (l.) distanzierte sich inzwischen von seinem Cousin Piëch. Damit droht nun auch noch ein Konflikt zwischen den Familien Porsche und Piëch. „Die Aussage von Herrn Dr. Piëch stellt seine Privatmeinung dar, welche mit der Familie inhaltlich und sachlich nicht abgestimmt ist“, ließ Wolfgang Porsche als Vertreter der Porsche-Familie der Deutschen Presse-Agentur mitteilen. Quelle: dpa
Die Ehefrau von Ferdinand Piëch wurde von ihrem Mann in den Aufsichtsrat geholt. Dass sie seine Nachfolgerin an der Spitze des Aufsichtsrats werden könnte, schloss Piëch gegenüber dem Spiegel aus. Er wolle die richtigen Personen in Verantwortung sehen, hatte er gesagt. Techniker müssten das Sagen haben. In der Diskussion um Winterkorn wird Ursula Piëch natürlich hinter ihrem Mann stehen. Quelle: dpa
Hans Michel Piëch (rechts) ist ein Bruder Ferdinand Piëchs und kritisiert etwa, dass Winterkorn seit Jahren nicht das US-Geschäft von Volkswagen auf Touren bringt. Quelle: dpa
Ferdinand Oliver Porsche (links, im Gespräch mit Bruder Wolfgang), Sohn des Porsche-911-Designers Ferdinand Alexander Porsche, vertritt ebenfalls die Interessen der zweiten wichtigen Familie im Volkswagen-Reich. Quelle: dpa
Falkengren ist Chefin der schwedischen Großbank SEB und ebenfalls für die Kapitalseite im VW-Aufsichtsrat. Sie ist bislang nicht mit öffentlichen Aussagen zu ihrem Mandat aufgefallen. Sie ist seit 2011 Mitglied des Gremiums. Quelle: PR
Al-Sayed ist zweiter Vertreter Katars im Aufsichtsrat und Staatsminister Katars. Er ist außerdem Vorstandschef der Qatar Holding. Katar ist auch Aktionär der Porsche Holding, über die die Familien Piëch und Porsche Volkswagen kontrollieren. Er komplettiert die zehn Mitglieder der Anteilseigner im Aufsichtsrat. Quelle: dpa
Der Vorsitzende der IG Metall ist Stellvertretender Aufsichtsratschef von Volkswagen und führt damit die Arbeitnehmer im Gremium an. Bislang hegte der Aufsichtsrat ein vertrauensvolles Verhältnis zu Vorstandschefs Winterkorn. Und auch wenn Huber sich bislang nicht öffentlich geäußert hat, dürfte sich daran zunächst nichts ändern. Denn ein anderes Mitglied hat die Position deutlich gemacht. Quelle: dpa
Der umtriebige Konzernbetriebsratschef von Volkswagen, Bernd Osterloh, hat sich sehr schnell zum Machtkampf geäußert. Noch am Freitag sagte er: „Wir haben eine klare Haltung, an der sich nichts geändert hat: Wir haben mit Dr. Winterkorn den erfolgreichsten Automobilmanager an Bord. Gemeinsam mit ihm haben wir seit 2007 eine beispiellose Erfolgsgeschichte geschrieben.“ Ein klarer Winterkorn-Fan. Quelle: dpa
Dorn ist Konzernbetriebsratschef der VW-Lkw-Tochter MAN. Die Arbeitnehmer-Mitglieder im Aufsichtsrat jenseits von Huber und Osterloh äußern sich in der Regel nicht zu Personalien oder Konzernstrategie. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass sich im Arbeitnehmerkreis eine andere Position als die Osterlohs durchsetzt. Quelle: PR
Fischer (links) vertritt die VW-Führungskräfte im Aufsichtsrat. Für die Führungsmannschaft bedeutet die Ankündigung Piëchs viel Aufregung. Denn ganze Karrieren entscheiden sich in einem Großkonzern danach, auf wessen „Ticket“ man in den Reihen aufgestiegen ist. Eine öffentliche Positionierung Fischers ist damit äußerst unwahrscheinlich. Quelle: PR
Fritsch (rechts) ist Betriebsratschef im Braunschweiger Werk von Volkswagen und wohl auch eher auf Winterkorns Seite. Auch in der Vergangenheit hat sich Piëch aber bereits gegen eine Phalanx an Gegenwehr aus dem Arbeitnehmerlager durchgesetzt – so bei der Absetzung seines eigenen Nachfolgers als VW-Vorstandschef, Bernd Pischetsrieder, im Jahr 2006. Quelle: dpa
Die Vorstandsfrau der IG Metall ist die einzige Frau auf Arbeitnehmerseite im Gremium.
Meine ist Bezirksleiter der IG Metall in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt und seit Ende 2008 im VW-Aufsichtsrat. Quelle: dpa
Der Gesamtbetriebsratschef der VW-Tochter Audi, Peter Mosch (links, mit Frank Walter Steinmeier), ist bereits seit 2006 Aufsichtsratsmitglied. Quelle: dpa
Der Betriebsratschef der VW-Sparte Nutzfahrzeuge (links) ist seit Mai 2010 Mitglied des Gremiums.
Der stellvertretende Konzernbetriebsratschef von Volkswagen komplettiert die zehnköpfige Delegation der Arbeitnehmer im VW-Aufsichtsrat. Er ist seit Anfang 2013 Mitglied des Gremiums. Quelle: dpa
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