Auch bei Volkswagen, BMW und Porsche blieben mehr Fahrzeuge beim Händler stehen. Daimler und Audi konnten ihre Verkäufe dagegen steigern. Experten sagten, der Nachholbedarf, der wegen der Käufer-Zurückhaltung während der Wirtschaftskrise vor einigen Jahren entstanden sei, ebbe immer weiter ab. Insbesondere Privatleute hielten sich zurück, berichtete Ford. Für die Autobauer ist das ein Grund zur Sorge, denn bei dieser Käuferschicht verdienen sie pro Fahrzeug üblicherweise mehr als bei Verkäufen an Großabnehmer wie Unternehmen, Behörden oder Autovermieter.
Auf dem weltweit zweitgrößtem Auto-Markt nach China steigt zwar die Nachfrage nach SUVs und Pickup-Trucks - also Fahrzeugen mit eher hohem Spritverbrauch - weiter an. Klassische PKWs werden dagegen seltener nachgefragt.
Beim US-Marktführer, der Opel-Mutter GM, sank der Absatz im Juli um 1,9 Prozent (267.258 Fahrzeuge), bei Ford um 2,8 Prozent (216.479) und bei Toyota um 1,4 Prozent (214.233). FiatChrysler verkaufte immerhin mit 180.727 Autos 603 Stück mehr als vor Jahresfrist. Gleichwohl hatten Analysten bei allen vier Herstellern bessere Zahlen erwartet. Die auf den nächsten Plätzen folgenden Hersteller - Honda , Nissan, Hyundai, Kia 000270.KS> und Subaru - verkauften ebenfalls mehr als vor Jahresfrist. Auf dem US-Markt insgesamt gab es Juli einen Absatzzuwachs von 0,5 Prozent. Für die Monate Januar bis Juli steht damit insgesamt noch ein Plus von 1,1 Prozent.
Aktionärsverteilung der Volkswagen AG
Die von den Familien Porsche und Piëch kontrollierte PSE hält 52,2 Prozent der Volkswagen-Stammaktien.
Quelle: Unternehmen, eigene Recherchen
Das Land Niedersachsen ist in Besitz von 20,0 Prozent der Stammaktien. Damit hat die Staatskanzlei bei wichtigen Entscheidungen – etwa einer Kapitalerhöhung – ein Vetorecht, da bei Volkswagen solche Entscheidungen mit 80 Prozent der Stimmen plus einer Aktie getroffen werden müssen. Weitere Vorzüge für das Land Niedersachsen wurden nach einem EuGH-Urteil 2007 gestrichen.
Die Kataris haben sich im Zuge der Porsche-Übernahme 2009 mit 17 Prozent der Stammaktien eingekauft. Den Anteil hält der Staatsfonds bis heute, es sitzen auch zwei Vertreter Katars im Aufsichtsrat.
10,8 Prozent der Stammaktien befinden sich in Streubesitz.
Die Daimler-Tochter Mercedes verbuchte einen Absatz-Zuwachs von 3,6 Prozent (28.523), die VW-Tochter Audi schlug vier Prozent (18.364) mehr Autos los. BMW meldete hingegen ein Minus von 4,4 Prozent (25.777), inklusive der Marke Mini waren es fünf Prozent (30.551). Bei Volkswagen betrug der Rückgang 8,1 Prozent (28.758). Insgesamt ist der Absatz der Marke damit in den ersten sieben Monaten um 13,6 Prozent auf 177.772 Fahrzeuge eingebrochen. Porsche verkaufte im Juli neun Prozent (4304) weniger Autos.
Am Aktienmarkt kamen die Zahlen nicht gut an. So verloren GM und Ford-Papiere - in einem allerdings ebenfalls schwachem Umfeld - jeweils mehr als vier Prozent an Wert. Ford-Finanzchef Bob Shanks hatte Reuters schon vergangene Woche gesagt, der US-Autoabsatz werde weiter sinken.