Volkswagen streitet mit Lieferanten Zwangsurlaub und harte Gangart gegen Zulieferer

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Reserven mobilisieren


Der VW-Konzern ist in der Branche bekannt für seine Verhandlungsmacht - nur noch Toyota und General Motors bauen ähnlich viele Fahrzeuge. Der Beschaffungsvorstand Francisco Javier Garcia Sanz gilt als einer der erfahrensten Einkäufer der Branche. Er schrieb den Zulieferern Ende Juni, der Autobauer müsse auch bei den „Beschaffungskosten deutlich effizienter werden“. Er wolle die Reserven mobilisieren. „Das wollen wir kooperativ erreichen, aber auch mit der notwendigen Konsequenz, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, kündigte er die Marschrichtung an.
Der neuerliche Sparzwang, befeuert durch die Milliardenkosten des Diesel-Skandals, erhöht den Druck auf das schon länger laufende Effizienzprogramm bei der renditeschwachen VW-Kernmarke rund um Golf und Passat. Dabei erntet Volkswagen inzwischen erste Früchte aus seinem Kampf gegen die überbordende Teilevielfalt beim Autobau:

Die Komponentenwerke in Europa

Mit dem gelichteten Varianten-Dschungel etwa bei Lenkrädern, Farben oder Tasten habe die Kernmarke VW-Pkw schon heute gut 700 Millionen Euro Sparvolumen pro Jahr freigelegt, schreibt VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh in dem am Freitag erschienenen Haus-Blatt „Mitbestimmen“.

Das Thema Teilevielfalt beschäftigt VW nun auch an anderer Front: Die Lieferstopps lähmen den Autobauer. Am Freitag könnte die Weichenstellung für Kurzarbeit auch in Wolfsburg fallen. Dort wird die Golf-Produktion bis zum 29. August ruhen. Die lokale Arbeitsagentur will wegen des Datenschutzes nichts sagen, aber nach dpa-Informationen gibt es ein Treffen in der Behörde. Auch den Werken in Kassel, Braunschweig und Zwickau drohen Engpässe

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