Volkswagen VW setzt in der IT den Rotstift an

Volkswagen streicht seine Investitionen in der IT zusammen. Der Sparkurs hat auch Auswirkungen für einige Mitarbeiter des Konzerns.

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Quelle: dpa

Der Autobauer Volkswagen streicht seine Investitionen in der IT zusammen. Nach Informationen der WirtschaftsWoche will VW-Markenchef Herbert Diess in diesem Jahr nur noch rund 380 Millionen Euro in die IT-Entwicklung stecken, 2015 waren es noch 580 Millionen Euro. Für 2017 wurden im Rahmen der sogenannte „Planungsrunde 65“ zudem bereits die Budgets für Dienstleistungen Dritter (DL3) in einigen Bereichen um bis zu 50 Prozent gekürzt. Die Unternehmensberatung A.T. Kearney hatte zuvor ein Einsparpotenzial von insgesamt rund einer halben Milliarde Euro allein in der VW-IT identifiziert. VW antwortet auf Anfrage, der IT komme bei Zukunftsthemen eine Schlüsselrolle zu, entsprechend stünden ihr dafür die Mittel zu Verfügung.

Der Sparkurs hat nach Recherchen des Magazins Folgen für „einige Hundert“ IT-Ingenieure, die derzeit noch bei der VW-Tochter Autovision angestellt sind. Wie aus dem Konzern verlautet, sollen sie in die Volkswagen Group IT Services GmbH wechseln, die im vergangenen Jahr als Dienstleistungsgesellschaft gegründet wurde. Dort werden sie nach einem eigenen Tarif bezahlt, der auf dem Niveau des Flächentarifvertrags liegt, aber unter dem Niveau des VW-Tarifs für Stammbeschäftige mit einem so genannten „blauen Vertrag“. Wer einen solchen Vertrag hat, soll nicht von dem Wechsel betroffen sein.

Die stärksten Einschnitte dürften aber vor allem externen IT-Dienstleistern drohen. Bereits im Frühjahr hatten 43 VW-Dienstleister und -Lieferanten im Umfeld des Wolfsburger VW-Stammwerks Kurzarbeit angemeldet und damit begonnen, Personal abzubauen. Betroffen waren auch große Engineering-Unternehmen wie Bertrandt und Edag.

Am Dienstag stellt Volkswagen die Zahlen für das erste Quartal vor. Während Konzernchef Müller über den Dieselskandal und die Zukunftsstrategie reden wird, regt sich Widerstand an der Basis: Die Händler sind unzufrieden.
von Rebecca Eisert

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