Volvo Ein Ex-VW-Mann baut am schwedischen Autokrimi

Seite 4/7

Das klare Vorbild dient: der deutsche Autohersteller VW

Im Design ist weiter „Scandinavian Luxury“ angesagt.

Befürchtungen, aus Volvo werde mit der Zeit eine chinesische Marke, weist der Volvo-Eigner mit Nachdruck zurück: „Geely ist Geely, und Volvo ist Volvo.“ Das Know-how der schwedischen Ingenieure sei willkommen, aber Geely habe auch gute Leute und halte selbst mehr als 5000 Patente. Eine Produktion von Volvo-Autos ist freilich beschlossene Sache, und einen Export der China-Volvos in andere Länder schließt auch Jacoby nicht aus: „Das funktioniert ja auch in anderen Branchen.“

Volvo braucht den Schulterschluss mit dem chinesischen Autokonzern, um Kosten zu senken und die Profitabilität verbessern zu können. „Unsere Gewinnschwelle verschiebt sich nach oben. Das heißt: Wir müssen künftig richtig viel Geld verdienen“, warnt Jacoby immer wieder.

Einkauf, Produktion und Vertrieb stehen somit vor Herkulesaufgaben. Als Vorbild dient – wen wundert’s – Volkswagen. Vergangenen Herbst hat Volvo eine Motoren- und Plattformstrategie gestartet, die ab 2014 enorme Einspareffekte bringen sollen. Die Fünf- und Sechszylindermotoren werden schrittweise ausgemustert und durch eine neue Generation von besonders sparsamen Vierzylinder-Dieseln und -Benzinern ersetzt. Hinzu kommt eine Reihe von Hybridautos. Auch wird es künftig eine skalierbare Produkt-Architektur erlauben, Mittel- und Oberklasseautos kostengünstig zu entwickeln und auf einer Produktionslinie zu montieren.

In Shanghai unterzeichnete Jacoby zudem ein Technologieabkommen mit Geely über den gemeinsamen Einkauf von Komponenten, den Bau kleiner Motoren sowie eine Kooperation bei Elektroautos. Warum soll man sich mit fremden Herstellern um Verrechnungssätze streiten, wenn man bereits einen Partner an der Seite hat? „So“, hofft der Volvo-Chef, „geht alles einfacher und schneller.“ Weitere Allianzen sind aber nicht ausgeschlossen.

Auch die Verträge mit vielen Zulieferern müssen nach der Trennung von Ford neu verhandelt werden. In Shanghai waren 249 Vertreter von 132 internationalen und chinesischen Zuliefererunternehmen zur Supplier Convention geladen. Unter dem Motto „Hand in Hand, Good to Great“ stellte der Volvo-Vorstand den Teileherstellern seine Wachstumspläne vor – und lud sie ein, sich aktiv daran zu beteiligen.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%