Vorstandsumbau VW-Markenchef Diess soll Müller ablösen

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Spekulation um weiteren Wechsel im Vorstand

Wie alt ist der VW-Vorstand wirklich?

Nur zwei Ausreißer: Neben Müller, Jahrgang 1953, sticht noch Hiltrud Werner, Vorständin für Integrität und Recht, als Jahrgang 1966 hervor. Die anderen Vorstandsmitglieder kommen mehr oder weniger aus einer Riege mit den Jahrgängen 1957, 1958 oder 1959 – sind also um die 60 Jahre alt. Bei BMW etwa gibt es eine hausinterne Vorgabe, dass ein Vorstandsmitglied älter als 60 Jahre sein soll. Zum Jahreswechsel ist deshalb Vertriebsvorstand Ian Robertson in den Ruhestand getreten. BMW-Chef Harald Krüger ist erst 52 Jahre alt.

Stehen noch weitere Wechsel im Vorstand an?

Das ist möglich. Die Formulierung, dass die neue Führungsstruktur „auch mit personellen Veränderungen im Vorstand und mit Änderungen bei den Ressortzuständigkeiten im Vorstand verbunden“ wäre, deckt zwar den Wechsel des Vorstandsvorsitzes und eine Neubesetzung des Postens als VW-Markenchef ab, lässt aber noch weiteren Spielraum. Das „Handelsblatt“ und die Deutsche-Presse-Agentur (dpa) berichtet einstimmig, dass wohl auch Personalvorstand Karlheinz Blessing gehen muss. Er soll sich laut dem „Handelsblatt“ mit der im Konzern mächtigen IG Metall überworfen haben. Sein Nachfolger soll nach dpa-Informationen Gunnar Kilian und damit ein enger Vertrauter von Betriebsratschef Bernd Osterloh werden.

„Müller hat gut vorgearbeitet“ – das sind die Baustellen des neuen VW-Chef

Wer wird Diess-Nachfolger als VW-Markenchef?

Das ist bislang unklar. Möglich ist auch, dass Diess beide Posten in Personalunion ausfüllt – wie es schon Winterkorn gemacht hat. Erst mit dem Antritt von Diess hatte Winterkorn die Doppelfunktion aufgegeben, Matthias Müller hatte die Trennung beibehalten. Wahrscheinlich ist das aber nicht, zumindest über einen längeren Zeitraum: Diess gilt als Freund einer dezentralen Führung.

Führt der wahrscheinliche Vorstandsumbau in Wolfsburg noch zu weiteren Änderungen?

Ja, bei der Porsche SE. Die Holding, in der die Familien Porsche und Piëch ihre VW-Anteile gebündelt haben, gab kurz nach Volkswagen eine ähnliche Mitteilung heraus, wonach der mögliche Vorstandsumbau in Wolfsburg auch in Stuttgart Folgen hätte: „Sollten personelle Veränderungen im Vorstand der Volkswagen AG erfolgen, könnte dies auch zu entsprechenden personellen Veränderungen im Vorstand der Porsche Automobil Holding SE, Stuttgart, führen.“

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