
In der VW-Affäre um manipulierte Abgaswerte von Dieselautos gerät nun auch der Autozulieferer Bosch ins Visier deutscher Ermittler. Die Staatsanwaltschaft in Stuttgart hat ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt eröffnet, wie eine Sprecherin sagte. Einen konkreten Tatvorwurf nannte sie aber nicht. Die Ermittler sind dem Vernehmen nach wegen Medienberichten um manipulierte Software für VW-Autos tätig geworden. In den USA ist der Stuttgarter Technikkonzern wegen angeblicher Komplizenschaft in dem Betrugsfall verklagt worden, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht.
Die Folgen von Dieselgate
Die Entwicklung der Motorsteuergeräte-Software erfolgt in Zukunft unter strikter Einhaltung des Vier-Augen-Prinzips.
Emissionstests werden künftig grundsätzlich extern und unabhängig überprüft.
Die Prüfstandswerte sollen stichprobenartig mit Real-Life-Test zur Emissionseinhaltung auf der Straße überprüft werden.
Seit Beginn des Jahres 2015 sind 6 von 10 Vorstandsposten neu besetzt worden. Zudem wurden neue Posten außerhalb des Vorstands – etwa der des Chefstrategen oder Leiter der Digitalisierung – geschaffen.
Sieben von dreizehn Markenchefs inklusive der Konzernspitze wurden im Laufe des Jahres 2015 ausgetauscht.
Ein Bosch-Sprecher sagte, der Konzern arbeite grundsätzlich mit den Behörden zusammen, um Sachverhalte aufzuklären. Das Unternehmen äußert sich aber offiziell nicht zu dem Stuttgarter Verfahren, weil sich die Ermittlungen gegen unbekannt richten.
In einer Stellungnahme vom 24. September hatte Bosch eine Verantwortung zurückgewiesen. Die Stuttgarter hatten erklärt, als Zulieferer nur Komponenten nach speziellen Anforderungen der Kunden bereitzustellen. Was dann damit geschehe, liege in der Verantwortung der Autobauer. Kurz zuvor hatte VW die Manipulation von Abgas-Messwerten durch eine spezielle Betrugs-Software („Defeat Device“) nach Vorwürfen der US-Umweltbehörde EPA eingeräumt.