
Die Fondsgesellschaft Fidelity erwägt im Zusammenhang mit dem Abgasskandal eine Schadensersatzklage gegen den VW-Konzern. "Wir prüfen diese Option im Moment. Denn Regeln wurden missachtet, die Anleger haben Verluste erlitten", sagte Trelawny Williams, Global Head of Corporate Finance bei Fidelity der WirtschaftsWoche. Fidelitys Anteil an VW liegt bei knapp über einem Prozent. VW habe es versäumt, die Untersuchung der US-Umweltbehörde EPA rechtzeitig bekanntzugeben, sagte Williams zu den Gründen einer möglichen Klage. Sie könnte sich demnach auf eine Verletzung der Adhoc-Pflicht stützen.
Fidelity sei in Gesprächen mit anderen VW-Aktionären, eine Sammelklage sei ebenfalls denkbar. Williams betonte jedoch, alle Erwägungen seien noch in einem frühen Stadium. Eine endgültige Entscheidung werde wohl erst binnen der nächsten neun Monate fallen.
Williams sagte außerdem, Fidelity habe sich als Nachfolger für Martin Winterkorn einen externen Kandidaten gewünscht und dies auch kommuniziert. Zunächst müsse das Unternehmen den Skandal gründlich untersuchen und aufarbeiten, dann aber irgendwann auch eine Zukunftsstrategie entwickeln. Dies werde mit neuen Managern besser gelingen.