VW-Abgasskandal US-Richter gibt Streitparteien erneut mehr Zeit

Im Ringen um die Entschädigung von rund 80.000 Volkswagen -Kunden in den USA soll bis Montag eine Lösung gefunden werden. Richter Charles Breyer zeigte sich optimistisch, dass es zu einer Einigung kommt.

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VW-Abgasskandal: US-Richter gibt Streitparteien erneut mehr Zeit Quelle: AP

Im VW-Abgasskandal in den USA haben die Streitparteien nach Angaben eines Bundesrichters deutliche Fortschritte in Richtung einer Einigung gemacht. Allerdings bräuchten die Vertreter von Volkswagen, den US-Behörden und Anwälte betroffener Autobesitzer noch etwas mehr Zeit für Verhandlungen, entschied Richter Charles Breyer am Freitag (Ortszeit) in San Francisco und setzte die nächste Anhörung für Montag an. Zuvor war ein geplanter Anhörungstermin bereits um mehrere Stunden verschoben worden.

Im Focus der Suche nach einem Vergleich stehen etwa 80 000 Drei-Liter-Dieselautos. Die Motoren dieser Fahrzeuge waren wie die in 475 000 Zwei-Liter-Dieselautos so programmiert, dass sie bei Abgastests niedrigere als die tatsächlichen Emissionswerte anzeigten. Für sie wurde bereits ein Vergleich erzielt. Demnach haben die Besitzer die Möglichkeit, einen Rückkauf ihrer Fahrzeuge zu beantragen oder diese kostenlos reparieren zu lassen. Daneben wurde ihnen eine Entschädigung von jeweils 5100 bis 10 000 Dollar (4870 bis 9550 Euro) in Aussicht gestellt.

VW-Anwalt Robert Giuffra hat erklärt, das Unternehmen glaube, die Drei-Liter-Autos könnten zurückgerufen und repariert werden, ohne dass dies die Leistung der Motoren beeinträchtigt werde. VW hat zugegeben, illegale Software in Hunderttausende seiner Fahrzeuge mit angeblich sauberen Diesel-Motoren installiert zu haben. Der Kniff sorgte dafür, dass der Schadstoffausstoß während Tests deutlich geringer war als im Straßenverkehr. Der Konzern hat zugesagt, bis zu zehn Milliarden Dollar für die Entschädigung von Kunden aufzuwenden. Im Rahmen des Vergleichs muss VW zudem 2,7 Milliarden Dollar zur Begrenzung von Umweltschäden sowie weitere zwei Milliarden Dollar für Forschungsprojekte zur Förderung von emissionsfreien Fahrzeugen zahlen.

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