VW-Abgasskandal Verwirrung um zweiten Diesel-Deal in den USA

Bei den 2,0-Liter-Motoren konnte VW im Sommer ein teures Teilkapitel der Dieselkrise abschließen. Gelingt das vor dem Jahreswechsel auch bei den großen 3,0-Liter-Wagen? Es schien fast schon klar – dann wieder doch nicht.

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Der VW Touareg mit dem Drei-Liter-Diesel gehört zu den betroffenen Modellen. Quelle: AP

Nächster Versuch einer späten Lösung: Volkswagen soll am Montag die mehrfach verschobene Einigung zu manipulierten großen Dieselmotoren in den USA unter Dach und Fach bringen. Der einflussreiche Richter Charles Breyer erwartet in San Francisco einen nochmals überarbeiteten Vergleichsvorschlag zwischen den Wolfsburgern, US-Behörden und enttäuschten Autokunden.

Es geht um mögliche Reparaturen, Rückkäufe oder Entschädigungen für Zehntausende Wagen mit 3,0-Liter-Dieselantrieben, die von der Oberklasse-Tochter Audi stammen. Ziel des Konzerns ist es, das schwierige Thema bis spätestens zum Jahresende abzuräumen.

Am Freitag war schon mit einem womöglich milliardenteuren Kompromiss gerechnet worden – aber Breyer hatte doch noch keinem von den Parteien vorgeschlagenen Ergebnis zustimmen können. Unabhängig davon habe man „substanziellen Fortschritt“ in den Gesprächen erzielt.

Der Autokonzern versicherte, weiter mit Hochdruck eine Einigung anzustreben. „Volkswagen arbeitet mit vollem Einsatz daran, die Dinge in Ordnung zu bringen“, hieß es am Wochenende. Zum genauen Stand und den Inhalten der Verhandlungen wollte sich das Unternehmen mit Verweis auf die vereinbarte Vertraulichkeit nicht näher äußern. VW ist angewiesen, die Wagen mit den von Audi entwickelten Motoren durch technische Umrüstung in einen gesetzeskonformen Zustand zu bringen oder durch Rückkauf aus dem Verkehr zu ziehen.

Bei den 2-Liter-Dieselantrieben hatte der Konzern im Sommer einem Vergleich zugestimmt, der bis zu 16,5 Milliarden US-Dollar kosten könnte. Der Skandal um weltweit elf Millionen Fahrzeuge mit manipulierten Testwerten zum Ausstoß von Stickoxiden war im September 2015 zuerst in den Vereinigten Staaten aufgeflogen.

Die wichtigsten Auto-Neuerscheinungen 2017
Alfa RomeoSeit 2012 kündigt Alfa Romeo sein erstes SUV an, 2017 kommt der Stelvio endlich. Im aggressiven Design-Stil der Limousine Giulietta, mit Heck- oder Allradantrieb und starkem V6-Motor soll er dann BMW X3 und Co. italophile Kunden abgraben. Quelle: PR
Alfa Romeo StelvioWelche Triebwerke aus dem prallen Giulia-Angebot für den Macan-Herausforderer bestellt werden können, bleibt noch ein Geheimnis. Fest steht aber, dass Allradantrieb in den schwächeren Versionen, wenn überhaupt nur gegen Aufpreis zu haben sein wird. Da sich Alfa bei seiner Preisgestaltung am BMW X3 minus zehn Prozent orientiert, dürfte das Eintrittsgeld für den Stelvio bei etwa 40.000 Euro beginnen.  Quelle: PR
AlpineErst Ende 2017 wird Renault die ersten Exemplare seines neuen Sportwagenmodells ausliefern. Ungeduldige können sich die Mittelmotor-Flunder allerdings schon jetzt als sogenannte Première Edition via Smartphone-App reservieren. Über die technischen Daten ist noch noch viel bekannt, Renault verspricht eine Sprintzeit von unter 4,5 Sekunden. Bei Farben und Preis wird man hingegen etwas konkreter: In Blau, Schwarz oder Weiß ist die Vorab-Edition bestellbar. Für die verbindliche Reservierung müssen Kunden 2.000 Euro anzahlen, der finale Kaufpreis liegt dann zwischen 55.000 und 60.000 Euro. Quelle: PR
Alpine Reservierungs-AppDie Première Edition ist auf 1.955 Fahrzeuge limitiert. Diese Zahl steht für das Gründungsjahr der Marke Alpine. Wer sich eines dieser Exemplare sichern will, muss sich dafür von der Internetseite www.alpinecars.com die entsprechende Reservierungs-App auf sein Smartphone laden. Quelle: PR
AudiFür Audi startet das Autojahr früh: Direkt zum Beginn kommen die technisch weitläufig verwandten Modelle Q5 und A5 Sportback auf den Markt. Neben schlaueren Assistenten wie einem Staupiloten, geringerem Gewicht und sparsameren Motoren gibt es auch ein moderneres Infotainment-System, zu dem auch das Virtual Cockpit zählt. Zum Frühjahr gesellt sich dann das A5 Cabrio zu Audis Mittelklassefamilie. Quelle: PR
Neues Audi A5 CabrioEine neue Ära beginnt in Ingolstadt aber erst ab dem Sommer, wenn sich die vierte Generation des A8 präsentiert – das erste Modell des neuen Designers Mark Lichte, das die Kritik am zunehmen gleichförmigen Audi-Stil verstummen lassen soll. Auch technisch soll die Oberklasselimousine einen Sprung machen und sich beim autonomen Fahren an die Spitze des Premiumfeldes setzen – unter anderem mit einem bis 130 km/h einsetzbaren Autopiloten. Quelle: PR
BentleyEs ist ein Auto der Superlative: Wenn Bentley im Frühjahr im Geländewagen Bentayga seinen ersten Diesel-Motor in der Firmengeschichte anbietet, stellt das SUV zahlreiche Rekorde auf. 435 PS und ein Spitzentempo von 270 km/h sollen den Wagen zum stärksten und schnellsten Serienmodell mit Selbstzünder machen. Zugleich ist er mit einem Prüfstand-Verbrauch von 7,9 Litern der sparsamste und mit einem Preis von 174.335 Euro der günstigste Bentley im Modellprogramm. Quelle: PR

Das stürzte VW in eine tiefe Krise, brachte Ex-Chef Martin Winterkorn zu Fall und führte zu enormen Rückstellungen. Der Autobauer hat bislang bereits rund 18,2 Milliarden Euro zur Seite gelegt.

Die 3,0-Liter-Dieselmotoren stecken nicht nur in Audi-Luxusmodellen, sondern auch in teuren SUVs wie dem Porsche Cayenne und VW Touareg. Anfang November hatte sich in dem Streit zunächst ein Ergebnis abgezeichnet. Doch kurz darauf sorgten Berichte über mögliche weitere Abgas-Manipulationen bei Audi für neue Unruhe.


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