VW-Markenchef Herr Diess, in welcher Verfassung ist VW?

Seite 2/2

Was Diess mit den E-Autos vor hat

Hinzu kommen Milliarden für die Entwicklung des neuen modularen Elektrobaukastens – die technische Basis für die geplante Modelloffensive von VW in der Elektromobilität. In den kommenden fünf Jahren wird das Unternehmen unter dem Slogan „Makes Life better“ eine ganze Familie von NUVs – „New Urban Vehicles“ – auf den Markt bringen.

Den Anfang macht ein Kompaktfahrzeug mit den Außenabmessungen eines VW Golf und dem Platzangebot eines VW-Passat – der seriennahe Prototyp wird Ende September auf dem Pariser Automobilsalon präsentiert und soll Ende 2018, Anfang 2019 in den Handel kommen. Diess verspricht eine Reichweite zwischen 400 und 600 Kilometern mit einer Akkuladung.

Diess fordert Bereitschaft zur Veränderung

Mit der gleichen Batterietechnik und auf der gleichen Plattform sollen wenig später auch ein City-SUV, ein Coupé, ein Kleinlieferwagen (die im Januar gezeigte Studie BUDD-e gab darauf einen Vorgeschmack) sowie eine Prestige-Limousine folgen – letztere als Nachfolger des VW Phaeton.

Wo VW überall zur Kasse gebeten wird
Italien will bis zu fünf Millionen EuroVW muss in Italien wegen des Abgasskandals um Dieselfahrzeuge bis zu fünf Millionen Euro Strafe zahlen. Es gehe um Verkäufe von Autos auf dem italienischen Markt ab 2009, bei denen die Zulassung durch Softwaremanipulationen erreicht worden war, teilte die italienische Wettbewerbsbehörde mit. Es habe einen schweren Verstoß gegen die professionelle Sorgfalt gegeben und Kunden hätten mit den realen Daten womöglich eine andere Kaufentscheidung getroffen. Laut früheren Meldungen sind in Italien knapp 650.000 Volkswagen von dem Skandal betroffen. Quelle: dpa
Bayern will bis zu 700.000 Euro Quelle: dpa
Entschädigungen für Aktionäre und Anleger: 1 bis 8 Milliarden Euro Quelle: dpa
Kundenentschädigungen von bis zu 10 Milliarden Euro Quelle: dpa
Rückrufe und Entschädigungen in Europa und dem Rest der Welt: bis zu 4,5 Milliarden Euro Quelle: dpa
Rückrufe und Nachrüstung in Europa Quelle: dpa
Mögliche Wertminderung von VW-Fahrzeugen: 0,5 Milliarden EuroIst ein VW-Diesel-Fahrzeug nach der Umrüstung noch genauso viel wert wie vorher und erzielt es als Gebrauchtwagen denselben Preis wie vor dem Skandal? Diese Frage ist noch nicht abschließend geklärt, doch das Risiko, dass die VW-Fahrzeuge im Wert fallen, ist gegeben. Die VW-Tochter Financial Services, die für 1,2 Millionen Leasing-Fahrzeuge zuständig ist, hat vorsorglich die Rücklagen für mögliche Wertverluste nach oben korrigiert. Quelle: dpa

Diess hat Großes mit den Elektromobilen vor: „Bis 2025“ kündigt er im Interview an, „soll unsere Marke weltweit eine führende Rolle in der E-Mobilität einnehmen und jährlich eine Million Elektroautos bauen“ – in Deutschland, aber auch in China und wahrscheinlich auch in den USA, wo VW naturgemäß am stärksten unter dem Dieselskandal leidet. Diess: „Beschlossen ist noch nichts, aber das ist eine von vielen Optionen.“

Das alles kostet Geld, viel Geld. Und womöglich auch Arbeitsplätze: In Zukunft braucht VW andere Qualifikationen als heute, weniger Karosserie- und Motorenbauer, dafür Mechatroniker und Elektriker sowie IT-Fachkräfte. In den kommenden Wochen wird Diess deshalb hart mit dem Gesamtbetriebsrat um einen neuen „Zukunftspakt“ ringen. VW müsse sich jetzt schnell für die neue Zukunft aufstellen, mahnt der VW-Chef: „Dafür brauchen wir eine hohe Veränderungsbereitschaft.“

Was Herbert Diess über die Zukunft der Marke VW in den USA sagt oder wie er den Zustand des Unternehmens beurteilt, lesen Sie hier im umfassenden Interview.



Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%