Wegen möglichem Verlust der Antriebskraft Porsche ruft weltweit 43.000 E-Sportwagen zurück

Der Elektro-Sportwagen Porsche Taycan muss teils zurück in die Werkstatt. Quelle: dpa

Wegen eines möglichen Verlusts der Antriebskraft ruft Porsche weltweit 43.000 Fahrzeuge des Elektromodells Taycan vorsorglich in die Werkstatt zurück. Zu Unfällen sei es deshalb aber nicht gekommen.

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Der Sportwagenbauer Porsche muss fast alle bisher ausgelieferten Exemplare seines ersten Elektroautomodells Taycan wegen eines Softwarefehlers zurückrufen. Bei weltweit rund 43.000 Fahrzeugen, davon etwa 3400 in Deutschland, müsse die Software der Motorsteuerung aktualisiert werden, teilte Porsche am Freitag mit. Das sind alle bis Juni produzierten und ausgelieferten Einheiten des im vergangenen Jahr auf den Markt gekommenen Modells. Durch den Fehler könne sporadisch ein Verlust der Antriebskraft ausgelöst werden. So kann bei voller Fahrt der Elektromotor ausfallen, sodass zum Beispiel bei einer Geschwindigkeit von 150 Stundenkilometer das Fahrzeug binnen 90 Sekunden ausrollt, wie der zuständige Porsche-Projektleiter Klaus Rechberger in einem Pressgespräch erklärte. Nach einem Neustart des Motors sei der Wagen wieder fahrtüchtig.

Die Fehlfunktion sei bei rund 130 Fahrzeugen aufgefallen, sei also kein Massenphänomen, ergänzte Rechberger. Unfälle seien nicht bekannt. Da es sich aber um das Flaggschiffmodell von Porsche für das E-Autozeitalter handelt, informierte die Volkswagen-Tochter anders als in der Branche üblich von sich aus vorab über die bevorstehenden behördlichen Rückrufanordnungen. Erstmals aktenkundig geworden waren die Vorkommnisse Mitte Mai bei der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA. Sie leitete auf Beschwerden von Kunden hin eine Voruntersuchung ein. Das Software-Update des Steuergeräts kann laut Porsche noch nicht aus der Ferne via Internet aufgespielt werden, sodass ein einstündiger Werkstattbesuch notwendig ist.

Beim später eingeführten Schwestermodell Audi e-tron GT, das die gleiche Komponente verwendet, habe es keine Beanstandungen von Kunden gegeben, wie ein Audi-Sprecher erklärte. Bei allen in Amerika ausgelieferten Fahrzeugen sei die Software schon auf dem neuesten Stand gewesen. Von den betroffenen Autos in den anderen Märkten sei über die Hälfte schon in Ordnung gebracht, es sei noch eine dreistellige Zahl abzuarbeiten.

Mehr zum Thema: Elektroautos sind besser fürs Klima als Benziner und Diesel? Alles nur ein Rechenfehler, sagen 170 Wissenschaftler aus aller Welt. An dieser Meldung stimmt allerdings nicht viel.

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