Wegen Musks Börsen-Tweets US-Börsenaufsicht lädt Tesla vor

Tesla wegen Elon Musks Tweets von US-Börsenaufsicht vorgeladen Quelle: AP

Tesla-Chef Elon Musk hatte getwittert, Tesla von der Börse nehmen zu wollen. Die US-Börsenaufsicht ermittelt, ob Informationspflichten verletzt wurden – und lädt den Elektroauto-Hersteller vor.

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Tesla muss einem Medienbericht zufolge wegen der umstrittenen Tweets von Konzernchef Elon Musk der US-Börsenaufsicht Rede und Antwort stehen. Die Securities and Exchange Commission (SEC) habe dem Elektroauto-Hersteller Vorladungen geschickt, berichtete Fox Business Network am Mittwoch unter Berufung auf Insider. Musk hatte vergangene Woche über seinen privaten Twitter-Account angekündigt, er erwäge, Tesla von der Börse zu nehmen. Die Finanzierung dafür sei gesichert, schrieb der 47-Jährige. Die SEC untersucht, ob damit Informationspflichten verletzt wurden. Einige Investoren haben Musk wegen seiner überraschenden Ankündigung verklagt. Tesla und die SEC lehnten eine Stellungnahme zu dem Fox-Bericht ab.

Vorladungen deuten in der Regel darauf hin, dass die SEC formale Ermittlungen eingeleitet hat. Ob dies tatsächlich bereits geschehen ist, blieb am Mittwoch zunächst unklar. Musk hatte am Dienstag vergangener Woche in seinem Tweet zu einem möglichen Tesla-Börsenrückzug einen Preis von 420 Dollar je Aktie ins Spiel gebracht, ein Aufschlag von fast 23 Prozent zum Schlusskurs des Vortags. Kurz darauf twitterte er "Good morning" mit einem angehängten Smiley.

Die Ankündigung ließ die Tesla-Aktie um elf Prozent in die Höhe springen, sorgte jedoch auch für Irritationen. Es kamen Fragen auf, warum die Ankündigung nicht über die üblichen Kanäle erfolgte und ob der Tweet ernst gemeint war. In einer von zwei Klagen von Investoren heißt es, Musks Tweets seien falsch und irreführend. In der zweiten Klage wird Musk und seiner Firma vorgeworfen, den Tesla-Aktienkurs künstlich in die Höhe zu treiben.

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Musk ließ Details seiner Finanzierungspläne bis Montag offen. Dann erklärte er, er habe die Unterstützung des Verwaltungsrats sowie des saudi-arabischen Staatsfonds für ein sogenanntes "Delisting". Das Interesse der Saudis habe ihn auch zu der Mitteilung über Twitter veranlasst, die Finanzierung sei gesichert. Nach mehreren Treffen habe er keinen Zweifel gehabt, "dass ein Deal mit dem saudi-arabischen Staatsfonds geschlossen werden könnte und dass es nur darum ging, den Prozess in Gang zu bringen". Unterdessen gründete Tesla einen Sonderausschuss für die Auslotung eines Rückzugs von der Börse.

Am Mittwoch notierten Tesla-Aktien knapp zwei Prozent im Minus bei 341,00 Dollar.

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